Trägerin des Projekts Hannoversche Moorgeest ist die Region Hannover. Das Ziel: vier Moore nördlich der Landeshauptstadt nicht nur zu erhalten, sondern wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Die Ausgangslage ist gut: Torfabbau hat in diesem Bereich nur als Handstich stattgefunden, viele Tier- und Pflanzenarten sind dort nach wie vor heimisch. In den folgenden Jahren soll - wenn das Projekt fortgesetzt wird - das Regenwasser im Moor gehalten werden, um das Wachsen neuer Torfschichten zu ermöglichen - ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, denn Torf bindet Kohlendioxid.
In den vergangenen Jahren haben Experten den Bestand registriert, aber auch zahlreiche Gespräche mit Eigentümern, Anliegern und anderen am Projekt Interessierten geführt. Dabei ging es auch um die Sorge, dass Häuser oder anderes Eigentum geschädigt werden könnte, wenn der ursprüngliche Wasserhaushalt wieder hergestellt wird. "Wir haben zahlreiche wertvolle Anregungen bekommen, wurden aber auch mit vielen Zweifeln konfrontiert", sagt Projektleiterin Reinhild Muschter. Die Planer haben berechtigten Bedenken Rechnung getragen und das Vorhaben angepasst. "Natürlich ist unser Ziel, dass niemand durch das Projekt zu Schaden kommt", sagt Muschter. Deshalb sei der Wille zur Zusammenarbeit eine wichtige Grundlage für die Umsetzung. Geplant ist zum Beispiel, Entwässerungsgräben zu verschließen und Moordämme zu bauen, um das Wasser im Moor zu halten und nicht mehr abzuleiten.
Nach der Empfehlung des Projektausschusses ist nun noch vor der Sommerpause das Votum der politischen Gremien der Region Hannover gefragt. Zudem müssen die Projektpartner - das Bundesamt für Naturschutz sowie das Land Niedersachsen über die Fortsetzung des Vorhabens entscheiden. Mit 70 bzw. 20 Prozent tragen Bund und Land den Großteil der Projektkosten. Die restlichen 10 Prozent werden von der Region Hannover bereit gestellt.