Die Region Hannover wolle mit diesem Schritt eine weitere Eskalation der Situation vermeiden, sagte Jagau. "Es stand im Raum, dass die Bundesagentur den Vertrag kündigen und damit die generelle Zusammenarbeit beenden würde." Die Konsequenz: Der Bescheid aus einer Hand für Hilfeempfänger wäre von heute auf morgen gefährdet gewesen. Das hätte zu Doppelarbeit geführt. Für die verbleibenden eineinhalb Jahre, die die JobCenter in der jetzigen Form geführt werden, hätte unnötig Bürokratie aufbaugebaut werden müssen.
In der Güteabwägung habe der Schaden, der durch eine Auflösung der Zusammenarbeit entstanden wäre, schwerer gewogen als die bisherigen Bedenken gegen eine Besetzung der Leitungsfunktion durch Horst Karrasch. "Wir haben niemals die menschliche oder fachliche Qualifikation von Herrn Karrasch infrage gestellt", betonte Jagau. Die Region hätte sich jedoch einen Neuanfang mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin gewünscht, die von den bisherigen Auseinandersetzungen unbelastet gewesen wäre und nicht wie Karrasch von Anfang an in der Trägervertretung mitgearbeitet hätte.
"Dass wir jetzt Herrn Karrasch mittragen, ist ein Zeichen unseres guten Willens. Wir möchten die Kooperation in normale Bahnen bringen und erwarten, dass das auch in der täglichen Zusammenarbeit zwischen Region, JobCenter und Agentur für Arbeit spürbar wird." Jagau betonte, dass er nach wie vor zu der Entscheidung stehe, den bisherigen Geschäftsführer Thomas Heidorn im Amt zu belassen, bis eine Lösung gefunden ist. "An der Qualifikation von Herrn Heidorn ist nicht zu rütteln. Er hat die Aufgabe in schweren Zeiten gut gemeistert und vielen Belastungen standgehalten, die andere vermutlich nicht hätten tragen können." Jagau dankte Thomas Heidorn ausdrücklich für seine Leistungen. Er habe die JobCenter aufgebaut und geprägt. Die Benennung von Horst Karrasch beende aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JobCenter die Zeit der Ungewissheit.