Kernpunkt der Vorlage: Die berechtigten Personen können ein Tagesticket zum Preis eines Einzeltickets erwerben, das am Nutzungstag von 9 Uhr morgens bis Betriebsschluss gültig ist. Berechtigte Kinder können Busse und Bahnen mit einer ermäßigten, nicht nach Zonen gestaffelten Kinderkarte ganztags nutzen.
"Mit unserem Entwurf haben wir in schwierigen Zeiten einen Weg gefunden, der dem politischen Auftrag entspricht", sagte Regionspräsident Hauke Jagau. "Der Sozialtarif fügt sich nahtlos in das bestehende Tarifsystem ein und ermöglicht Rabatte von mindestens 50 Prozent", so Jagau.
Zum Kreis der Berechtigten sollen alle Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und XII, von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und der Kriegsopferfürsorge zählen. Damit könnten in der Region Hannover rund 140.000 Menschen den Sozialtarif in Anspruch nehmen, von denen rund 30.000 Schülerinnen und Schüler unter 15 Jahren ohnehin größtenteils kostenlos den ÖPNV nutzen.
Als Berechtigungs-Nachweis dienen personalisierte Kundenkarten in Scheckkarten-Größe. Gültig wird dieser Ausweis durch eine an den Automaten erhältliche Monats-Wertmarke. Die Wertmarken kosten 15 Euro, von denen vier Euro die Nutzerinnen und Nutzer selbst zahlen müssen, während die Region Hannover die restlichen elf Euro aufbringt.
Den Gesamtbetrag erhält der Großraum-Verkehr Hannover (GVH). Bei angenommenen 5.000 Nutzern pro Monat entstünde der Region damit ein Aufwand von 660.000 Euro jährlich, dem GVH würden dabei 900.000 Euro zufließen. Daneben würden weitere Einnahmen durch den Verkauf der Fahrscheine beim GVH generiert.
Der Verwaltungsentwurf wird nun den Fachausschüssen vorgelegt. Schon in der kommenden Regionsversammlung am 16. Juni 2009 könnte der Sozialtarif beschlossen werden.