"Aktive Nachbarschaftshilfe steigert wesentlich die Lebensqualität im eigenen Quartier", sagt Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover. "Daher sind wir nach wie vor von Idee und Inhalt unseres Projekts überzeugt und freuen uns auf den Neuanfang", so Jordan. Schon nach den ersten Tagen am neuen Ort ist die Aufmerksamkeit des Wohnwinkels deutlich gestiegen. So haben sich bereits vor der Einweihung erste Freiwillige gemeldet, um sich für ein lebendiges Programm engagieren.
Ortsbürgermeister Franz Genegel begrüßte die Ziele des Wohnwinkels und wünschte dem Projekt an seinem neuen Standort viel Erfolg. "Ich wünsche außerdem, dass aus dem Wohnwinkel viele nachbarschaftliche Aktivitäten ihren Ausgang finden und dass von hier aus auch Anregungen zur Verbesserung der Garbsener Infrastruktur kommen, denn die Erreichbarkeit des Einzelhandels ist gegenwärtig ein heiß diskutiertes und sehr strittiges Problem", so der Ortsbürgermeister.
Mit häufigeren Öffnungszeiten als bisher will sich der Wohnwinkel als feste Anlaufstelle im Stadtteil etablieren. Künftig wird jeden Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 Uhr bis 12 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 15 Uhr bis 17 Uhr eine allgemeine, kostenlose Seniorenberatung angeboten. Montagnachmittags findet von 14 Uhr bis 16 Uhr ein Klön-Café statt. Dienstags ist der Laden von 14 Uhr bis 16 Uhr für gemeinschaftliches Spielen geöffnet. Am Mittwoch, 1. April 2009, stehen von 10 Uhr bis 12 Uhr österliche Basteleien auf dem Programm.
Der Wohnwinkel in Altgarbsen ist Mitte Mai 2008 an den Start gegangen. Seitdem wurden mehrere Veranstaltung angeboten, unter anderem in Kooperation mit der Freiwilligenagentur. Außerdem wurden Garbsener Bürgerinnen und Bürger in Kooperation mit dem Ortsrat und den Kirchengemeinden zu ihrer selbst eingeschätzten Lebensqualität befragt. Neben fehlenden Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkten zählten mangelnde Sauberkeit und Barrierefreiheit zu den am häufigsten genannten Kritikpunkten. Derzeit werden Lösungen für die genannten Probleme erarbeitet. Erste Ergebnisse sollen im April vorgestellt werden.
Die Region Hannover unterstützt das Modellprojekt zum selbstbestimmten Leben im Alter, um vor dem Hintergrund des demographischen Wandels den erhöhten Bedarf älterer Menschen an Beratung und Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen zu entsprechen. Die Aufgabe der Wohnwinkel liegt darin, einen leichteren Zugang zu Beratungs- und Dienstleistungsangeboten zu ermöglichen, das Hilfsangebot vor Ort besser zu koordinieren und Nachbarschaftshilfe zu initiieren.
Gefördert wird das Modell-Projekt der Region Hannover für drei Jahre aus dem Programm "Neues Wohnen - Beratung und Kooperation für mehr Lebensqualität im Alter" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Kooperationspartner sind die Kommunen. Derzeit haben in der Region Hannover drei Wohnwinkel geöffnet: in Burgwedel, in Altgarbsen und in Hannover-Stöcken.