Anstatt die von allen erwartete Rolle der trauernden Nachlassverwalterin ihres berühmten Mannes Erwin zu spielen, stürzt sich die weit über 60-jährige Witwe lebenshungrig in eine Liebe zu einem jungen schönen Mann und gerät mit der Vehemenz einer 15-jährigen Pubertierenden in einen Strudel der Gefühle. Skandalös, anrührend, leidenschaftlich, aussichtslos. Nachzulesen in Eva Strittmatters Gedichtband "Der Schöne (Obsession)". In Zeiten der internetgestützten rationalen Liebes- und Lebensplanungen eine fast altmodisch anmutende, damit aber umso provozierendere Selbstoffenbarung und -analyse.
Die Choreografin und Hauptdarstellerin Britta Hoge hat aus dem Stoff die "Trockenrosen im Mai" entwickelt: "Es ist eine Hommage an die Liebe in jedem Lebensalter, ein Gegenbild zur resignierten Selbstaufgabe; ein provokant direktes, emotional unerbittliches, aber auch verrückt komisches und heiter nachdenkliches Tanztheaterstück."
Aus einem allein getanzten "Pas de deux" oder einem Walzer taumelnd zwischen tristem Altenheimtanztee und frech provokanter Lebensfreude und dem Kontrast zwischen getanzten Traumwelten, den Liebesgedichten, den oft schmeichelnden, aber auch manchmal grellen Klängen des Akkordeons und dem Auftritt der "Senioras" (Tanztheatergruppe mit Frauen ab 65 Jahren) bezieht das Stück seine Spannung.
Musikalisch unterstützt wird Britta Hoge durch Rita Zimmermann: Wenn sie auf dem Akkordeon mit "Free Chopin" loslegt, fangen die Nocturnes und Preludes an zu schmachten, zu schwelgen und zu swingen.
Termine
25. Juni, 20 Uhr, Historische Rosengärten, Göttinger Landstr. 75, 30966 Hemmingen. Kartenvorbestellung unter Tel. 05 11/42 07 70. Eintritt: 10 Euro
9. Juli, 20 Uhr, Steinberg Gartenlounge, Ottostr. 22a, 30519 Hannover-Waldheim, Kartenvorbestellung unter 05 11/83 06 55. Eintritt: 10 Euro
16. Juli, 20 Uhr, Garten Papsch, Im Helland 5, 30926 Seelze-Velber, Kartenvorbestellung unter 05 11/48 32 14. Eintritt: 10 Euro
Veranstalter
Gartenregion Hannover in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Hemmingen e.V., Steinberg.Gärten, Familie Papsch und Kulturbüro der Landeshauptstadt