"Die Untersuchung soll die Auswirkungen des drohenden Fachkräftemangels systematisch erfassen und mögliche Lösungswege aufzeigen", sagt Wirtschafts- und Bildungsdezernent Ulf-Birger Franz von der Region Hannover. "Erst wenn wir die derzeitigen Beschäftigungsmöglichkeiten, aber auch die konkreten Ausbildungs- und Qualifikationsbedarfe in der Gesundheitsbranche genau kennen, können wir effektive Strategien für die Anwerbung von Fachkräften entwickeln", so Franz.
Im Rahmen der Studie werden detaillierte Befunde in den unterschiedlichen Teilbereichen der Gesundheitswirtschaft eruiert und vor allem vor dem Hintergrund überregionaler Vergleiche bewertet. Erste Ergebnisse werden Mitte des Jahres erwartet.
Die Studie, die von der Beschäftigungsförderung beim NIW in Auftrag gegeben wurde, ist Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem die Region Hannover mit Kooperationspartnern aus der Gesundheitswirtschaft das Ansehen der Gesundheitsberufe steigern will. "Wir stellen immer wieder fest, dass viele Schülerinnen und Schüler nur unzureichend die Ausbildungsmöglichkeiten in der Gesundheitswirtschaft kennen und vor allem Pflegeberufe aufgrund der körperlichen Arbeit oder des Schichtdienstes nur wenig attraktiv finden", so Dezernent Ulf-Birger Franz. "Das wollen wir ändern, auch angesichts der zentralen Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für das Arbeitsplatzangebot in der Region."
Ein Baustein zur ansprechenden und altersgerechten Information über die Gesundheitsbranche ist ein Filmprojekt, bei dem Schülerinnen und Schüler einzelne Berufe filmisch portraitieren. Außerdem hat die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region den Aufbau von Netzwerken zur Ausbildung in der Gesundheitswirtschaft sowie zur Nachqualifizierung in der Altenpflege initiiert.
Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken, engagiert sich die Beschäftigungsförderung der Region Hannover mit jährlich über 600.000 Euro branchenübergreifend in den Themenfeldern Berufsorientierung, Ausbildung und Qualifizierung. Dabei werden zusätzlich über 2,4 Millionen Euro Fördergelder von Europäischer Union, Bund und Land eingeworben. Derzeit werden 29 Projekte in den Bereichen Berufsorientierung, Ausbildung und Qualifizierung mit verschiedenen Kooperationspartnern wie Hochschule, Schulen, Weiterbildungsträgern, Unternehmen, Kammern, Kommunen, Vereinen und Verbänden in der Region Hannover umgesetzt.