„Yuanda Robotics ist ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Innovationskraft aus der Region und der Leibniz Universität Hannover hervorgeht“, lobte Ulf-Birger Franz das Unternehmen, dessen gut 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Institut für Mechatronische Systeme der Leibniz Universität Hannover ausgebildet wurden. „Mit Spin-Offs wie diesem stärken wir Hannover als Robotik-Standort und bieten klugen Köpfen eine berufliche Perspektive in der Region.“
„Wer sich davon überzeugen möchte, was wir mit unseren Robotersystemen möglich machen, sollte bei der Hannover Messe in Halle 17 an Stand C 64 vorbeischauen“, kündigt Prof. Dr. Tobias Ortmaier an. Der so genannte „ready to use“-Roboter ist in kürzester Zeit für unterschiedliche Anwendungen einsetzbar. Fünf Merkmale zeichnen die smarte Maschine aus und machen die Nutzung in ganz verschiedenen Industriezweigen bzw. industriellen Arbeitsbereichen möglich: Das Gerät ist sensitiv, das heißt feinfühlig und leichtgängig per Handberührung und -bewegung zu führen. Es arbeitet mit „offenen Augen“, kann also über eine Kamera die Umgebung wahrnehmen und sich darin zurechtfinden. Der Roboter ist intelligent: Das bedeutet, er lernt dazu und entwickelt sich selbstständig weiter – auch über die Kamerafunktion, da der Roboter die Bilder auswertet und für neue Aufgaben nutzt. Er ist intuitiv, so dass er im Dialog mit dem Menschen bestimmte Aufträge ausführt. Und er ist flexibel, da dank modularer Hard- und Software verschiedene Bauformen möglich sind. „Fühlen, Sehen, Denken und Verstehen – all diese menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten zeichnen unseren Roboter aus“, erklärt Dr. Jens Kotlarski die besondere Technologie, die in dem Gerät steckt. Per Tablet oder mithilfe einer AR-Brille eingegebene Aufgaben löst der Roboter innerhalb von wenigen Minuten.
„Made in Hanover“ – dieses Herstellersiegel passt perfekt auf das Produkt, mit dem die Macher jetzt auf den Markt gehen: Idee und Technologie sind in der Region Hannover entwickelt worden, und auch die Zulieferer sind in der Region Hannover angesiedelt. Das Produkt wird in Hannover-Badenstedt gefertigt, Gussteile kommen von einem zuliefernden Betrieb aus Wunstorf. „Für die Herstellung nutzen wir kurze Wege und stärken damit die lokale Wirtschaft“, betont Prof. Dr. Tobias Ortmaier. Um die Nachwuchsgewinnung macht sich der Leiter des Instituts für Mechatronische Systeme keine Sorgen: „Derzeit bilden wir jährlich mehrere hundert Studierende in den Robotik-Vorlesungen aus und bieten darüber hinaus mit der Roboterfabrik ein durchgängiges Ausbildungskonzept am Standort Hannover. Gleichzeitig schaffen wir im Rahmen des Robotics Incubator die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln, die in marktfähige Produkte münden.“
So schnell, wie sich die Robotertechnologie weiter entwickelt, so schnell hat sich auch die kleine Firma entwickelt: Zehn Monate nach Firmengründung war bereits der erste Prototyp fertig. Nach dem operativen Start am 1. März hat das Team die Büro- und Werkstatträume in der Adelheidstraße bezogen, pünktlich zur Hannover Messe, die vom 23. bis zum 27. April stattfindet, werden die Yuanda-Roboter dem Markt vorgestellt. Erhältlich sind die Produkte nach letzten Tests durch den Hersteller und Pilotkunden ab Dezember.
Hauptinvestor der Yuanda Robotics GmbH ist die Shenyang Yuanda Aluminium Industry Group in China, ein in Shenyang angesiedeltes Unternehmen. Das Wort „Yuanda“ bedeutet auf Chinesisch übrigens so viel wie „groß und weit“ – und erinnert damit an ein Gedicht von Kurt Schwitters, der Hannover mal mit „Vorwärts nach weit“ übersetzte. Auch wenn die Zielproduktion des Roboters in China liegen wird, will das Unternehmen Yuanda Robotics in der Region Hannover bleiben: „Wir sind überzeugt, dass Hannover ein perfekter Standort für Robotik und industrielle Automatisierungstechnik ist“, unterstreicht Dr. Jens Kotlarski.