Wurzeleinwuchs in Abwasserleitungen tritt in öffentlichen und privaten Entwässerungsnetzen auf. In der Regel findet der Einwuchs an den Rohrverbindungen statt. Dies hat zunächst eine undichte Rohrverbindung mit möglichen Ex-und Infiltrationen zur Folge. Darüber hinaus kann Wurzeleinwuchs, insbesondere bei kleinen Abmessungen sogar zum kompletten Verschluss der Leitung führen, verbunden mit der Gefahr überfluteter Straßen und Gebäude. Vorausschauend ist es deshalb, auf ein System zu setzen, das Wurzeleinwuchs wirkungsvoll verhindert und so aufwändige und teure Sanierungen zuverlässig vermeidet.
10 Jahre Praxistest
Im Jahr 2006 legte REHAU auf dem Betriebsgelände in Erlangen ein Versuchsgelände an, um der Frage nachzugehen, ob die Wurzeln verschiedener Baumarten in Muffenverbindungen verschiedener Abwasserrohrsysteme eindringen können. Dazu wurden zwei parallel verlaufende Abwasserrohrleitungen mit jeweils sieben Metern Länge der Nennweite DN 150/160 in einer Tiefe von 1,5 Metern in sandigem Boden verlegt. Die erste Rohrleitung wurde mit dem Kanalrohrsystem AWADUKT PP SN 10 DN 160 realisiert, die zweite Leitung mit einem Steinzeugrohr DN 150. Jeweils am Anfang und am Ende einer Leitung befand sich ein AWASCHACHT DN 1000 beziehungsweise. 400. Im Fall der Steinzeugleitung erfolgte der Übergang zu den Schächten mit einem Übergangsstück. Oberhalb des Versuchsfelds wurden sieben für den Straßenraum typische Bäume, wie Pappeln, Platanen und Spitzahorn und Robinien gepflanzt.
Nach zehn Jahren wurde der Praxistest von der MFPA Weimar ausgewertet. Das Ergebnis: Die PP Strecke war vollständig wurzelfrei. Bei der Steinzeugleitung wurde jedoch Wurzeleinwuchs in einer Verbindung im Rahmen einer Kamerabefahrung festgestellt. Auf Basis dieser Auswertung erhielt REHAU das externe Prüfzeugnis der MFPA Weimar mit dem Urteil „PP System aus Schacht und Rohr dauerhaft wurzelfest“.
Wurzelfest aus gutem Grund
Einer der Gründe für die nachgewiesene Wurzelfestigkeit des REHAU Kanalnetzsystems liegt in dem hohen Anpressdruck der Dichtung von mehr als sechs bar, selbst bei Scherlast. Denn je höher der Anpressdruck desto größer ist auch der Widerstand gegen Wurzeleinwuchs. Verglichen mit Steinzeug (ohne Scherlast) ist er damit etwa doppelt so hoch. Dies belegt auch ein Forschungsvorhaben des Instituts für unterirdische Infrastruktur Gelsenkirchen (IKT).
Darüber hinaus weist AWADUKT PP im direkten Vergleich mit Steinzeug eine um 94 Prozent geringere Ringspalte an der Verbindung auf, was Wurzeleinwuchs wirksam entgegenwirkt. Denn eine Wurzel sucht immer Hohl- beziehungsweise Porenräume, in die sie wachsen kann.
Mit bis zu 2,5 bar ist das REHAU Kanalnetzsystem selbst unter extremen Bedingungen dauerhaft dicht. Die Normanforderung von 0,5 bar wird damit um das Fünffache überschritten. Auch bei erhöhten Scherlasten, bei Verformungen oder Abwinklungen bis 2 Grad bleibt das System zuverlässig dicht. Das REHAU Safety-Lock System verhindert zudem ein Ausschieben der Dichtung beim Steckvorgang.
Weitere Informationen zu den REHAU Kanalnetzlösungen finden Interessierte auch unter www.rehau.de/wasser