Ob energieeffiziente Fassadengestaltung, ambitionierte Selbstverpflichtungen für eine umweltbewusste Produktion oder umsichtige Recyclingkonzepte: Nachhaltigkeit hat für REHAU in der Fensterbranche viele Dimensionen. Seitdem der Polymerexperte im Jahr 1958 sein erstes Kunststoff-Fensterprofil extrudierte, setzt er sich ehrgeizige Ziele, Material als auch Produkte gleichermaßen ständig fortzuentwickeln und die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Auf der „fensterbau frontale“ vom 21. bis 24. März 2018 präsentiert REHAU sowohl den verbesserten Faserverbundwerkstoff RAU-FIPRO X als auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu „Low E“-Beschichtungen, welche die Vorteile von Isolierglas auf Fensterprofile übertragen. Indem bereits RAU-FIPRO Stahlarmierungen überflüssig machte, tragen die Materiallösungen entscheidend zu einer höheren Energieeffizienz von Gebäudehüllen bei. Das smarte Lüftungsfenster GENEO INOVENT ist ein weiterer entscheidender Schritt zur umfassenden Nachhaltigkeit. Die innovative Kombination von automatisiertem Lüftungssystem und Wärmetauscher im Fensterprofil reduziert den Energiebedarf erheblich. Im Jahr 2018 wird GENEO INOVENT noch intelligenter, da es anhand integrierter Sensorik eigenständig über Intensität und Dauer von Lüftungsphasen entscheidet. Auch in der Herstellung seiner smarten und langlebigen Produktlösungen hat REHAU den Umweltschutz fest im Blick.
Recycelte Kunststoffe
Bereits seit 1988 stellt REHAU die Rücknahme von Profilabschnitten sicher und sorgt für deren Rückführung in die Produktion. Heute sind geschlossene Wertstoffkreisläufe in der Fertigung des internationalen Polymerexperten fest etabliert, um in modernen Recyclingverfahren Profilsysteme ressourcenschonend herzustellen. Bereits bis zu 25 Prozent seiner Fensterprofile produziert REHAU in europäischen Werken mit recyceltem Kunststoff im Kern, im Jahr 2020 sollen es bis zu 50 Prozent sein. „Wir wollen Rohstoffe verantwortungsvoll einsetzen. Das bedeutet, Produkte auch über ihren ersten Lebenszyklus hinaus zu verwenden“, erläutert Ralf Sander, Verfahrenstechniker und Projektleiter bei REHAU. Dabei bleiben die Eigenschaften recycelter Materialien stets den Charakteristika von neu hergestellten Werkstoffen ebenbürtig. „Die Qualität überwachen wir streng: Das recycelte Material darf einer Neuproduktion in nichts nachstehen“, betont Sander. Unter der eingetragenen Marke ECO PULS erkennen Kunden Fensterprofile mit aufbereiteten Recyclaten, wie sie der Polymerexperte einsetzt.
Materialaufbereitung auf höchstem Niveau
Eigene Recyclinganlagen helfen dabei, den Einsatz von sogenannten Recyclaten in der Produktion weiter zu erhöhen. Dabei werden Altfenster ebenso wiederverwertet wie Profilabschnitte aus der Fensterherstellung oder überschüssiges Material aus den eigenen Werken. REHAU setzt auf sein „Closed-Loop“-Verfahren: In einem geschlossenen Kreislauf wird Ausschuss aus der Produktion wieder in die Fertigung eingebracht und findet dort neue Verwendung. So verarbeitete REHAU im Jahr 2016 über 40.000 Tonnen Recyclinggranulat, davon über 11.000 Tonnen in der Produktion von Fenstern. Dafür zuständig sind in der REHAU Gruppe das polnische Werk Srem und die neu integrierten Altfenster-Recyclingbetriebe DEKURA und PVC-R. Die hochmodernen Anlagen bearbeiten Profilabschnitte und Produktionsreste aus ganz Europa. So nimmt das Werk in Srem eine Kapazität von etwa 10.000 Tonnen Recyclatmaterial pro Jahr auf. Vor drei Jahren wurde es um einen 1.250 Quadratmeter großen Bereich für Recyclingtechnik erweitert. Mittelpunkt ist die moderne und speziell für REHAU modifizierte Präzisions-Sortieranlage, die verschiedene Materialien trennt, reinigt, zerkleinert und so sortenreine Rohstoffe gewinnt, die wieder der Produktion von modernen, nachhaltigen und energieeffizienten Fenstersystemen zugeführt werden.
Ziele immer auf dem Prüfstand
Seine Selbstverpflichtungen hält REHAU in enger Kooperation mit seinen Lieferanten ein, die sich alle dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichten. Gemeinsames Ziel ist es, umweltschonende Lösungen zu entwickeln und neue Verfahren zur Reduzierung des Energie-, Wasser- und CO2-Verbrauchs zu prüfen. „Für Innovation muss man offen sein – und sich selbst und das Unternehmen immer wieder hinterfragen“, stellt Stefan Girschik, Deputy CEO REHAU, heraus. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, engagiert sich der Polymerexperte in mehreren Netzwerken und hat sich Initiativen wie „VinylPlus“ angeschlossen, durch die sich Unternehmen der europäischen Kunststoffindustrie zu einer nachhaltigen Fertigung verpflichten. Auch auf kommunaler Ebene setzt sich REHAU für einen besseren Umweltschutz ein und hat sich deswegen im vergangenen Jahr am Standort Erlangen der dortigen „Klimaallianz für freiwillige und proaktive Beiträge zu Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit“ angeschlossen. „Als vorausschauendes Familienunternehmen glauben wir fest daran, dass nachhaltiges Wirtschaften auch auf lange Sicht viele Vorteile für uns und unsere Partner mit sich bringt“, hebt Dr. Stefan Girschik hervor.