Die von Reinhausen Plasma entwickelte Nanopowder Plasma Deposition-Technologie, kurz plasmadust, ermöglicht durch die Kombination von Plasmatechnik und Mikro- bzw. Nanopulvern Direktbeschichtungsprozesse komplett ohne Chemikalien. Die Beschichtung erfolgt daher VOC-frei. Ätz- und Beizprozesse, die in der klassischen Oberflächenbehandlung unverzichtbar sind, fallen ebenfalls nicht an.
Minimaler Energieverbrauch durch Nanopulver und kalt.aktives Plasma
Neben der daraus resultierenden, beispielhaften Umweltverträglichkeit zeichnet sich das patentierte plasmadust-Verfahren durch minimalen Energieverbrauch aus. Dieser resultiert aus dem Einsatz der Mikro-/Nanopulver, die bei geringen Temperaturen aufschmelzen und daher mit Niedrigenergie-Plasmaanlagen unter Umgebungsdruck verarbeitet werden können. So wird beispielsweise für die Beschichtung einer Grundfläche von einem Quadratmeter nur etwa 1/10 bis 1/100 der für thermische Spritzverfahren erforderlichen Energie verbraucht. Einen Beitrag zum sparsamen Energieeinsatz leisten auch die so genannten kalt.aktiven Plasmaquellen, ebenfalls eine Entwicklung der Reinhausen Plasma. Die Gastemperatur beträgt bei diesen Systemen maximal 70° C bei Atmosphärendruck, wodurch auch temperatursensible Materialien wie Kunststoffe, Folien und Papiere beschichtet werden können.
Präzise Schichten bei hoher Beschichtungsrate
Mit dem plasmadust-Verfahren lassen sich sowohl flächige als auch strukturierte Schichten ab einer Dicke von 1 µm präzise sowie mit sehr guter Haftfestigkeit auf 2- und 3-dimensionale Teile effizient abscheiden. Und mit hohem Tempo - es sind Prozessgeschwindigkeiten von bis zu 150 m/min erzielbar.
Breites Anwendungsspektrum in zahlreichen Branchen
Als Beschichtungsmaterialien stehen verschiedene Nanopulver zur Verfügung. Außerdem sind Materialkombinationen wie beispielsweise Kohlenstoff/Metall möglich, die mit herkömmlichen Beschichtungsverfahren nicht zu verarbeiten sind und dadurch völlig neue Applikationen eröffnen. plasmadust bietet dadurch ein extrem breites Anwendungsspektrum. So ermöglicht es die umweltschonende und kostenoptimierte Beschichtung von beispielsweise Siliziumscheiben, die Metallisierung von Solarzellen, die Herstellung flexibler Leiterplatten, von Printed Electronics, Sputter Targets, Dünnschicht-Batterien, Membranen für Brennstoffzellen sowie die Funktionalisierung von Leichtbaustrukturen für die Automobilindustrie. Letzteres sicher ein Grund dafür, dass sich die unabhängige Jury des diesjährigen NoAE Innovationswettbewerbs auch für die neue Beschichtungstechnologie aus Regensburg entschieden hat.
Reinhausen Plasma präsentiert das plasmadust-Verfahren während der productronica in München vom 10. bis 13. November in Halle A4, Stand 445. Gezeigt werden dort auch die Atmosphärendruck-Plasmawerkzeuge plasmabrush und piezobrush. Bei plasmabrush handelt es sich um Systeme für die kalt.aktive Reinigung und Aktivierung von Oberflächen und Werkstücken. Das Plasma-Handgerät piezobrush wurde für die kosteneffektive Oberflächenaktivierung im kleinen Maßstab entwickelt.