Selbstentzündung – eine vielfach unterschätzt Gefahr
Ob Tischler, Schreiner oder Treppenbauer: Profis in holzverarbeitenden Betrieben kennen das Problem: Ölbasierte bzw. oxidativ trocknende Beschichtungsmaterialien wie sie zur Oberflächengestaltung von Holzelementen im Innenbereich zum Einsatz kommen, enthalten ungesättigte Pflanzenöle – diese härten durch Sauerstoffaufnahme aus. Dadurch entwickelt sich im Trocknungsprozess Wärme, die abgeführt werden muss. Speziell auf bei der Applikation genutzten Schwämmen, Putzlappen, Arbeitskleidung oder Filtermatten können durch Wärmeabgabe im Trockenprozess derart extrem hohe Temperaturen entstehend, dass sich hieraus ein (Schwel-)Brand entwickelt.
Ein nicht zu unterschätzendes Problem, das immer wieder hohe wirtschaftliche und teils existenzbedrohende Schäden in Handwerksbetrieben verursacht.
Dies unterstreicht auch die Schadendatenbank des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Die Selbstentzündung war demnach bereits 2015 in holzverarbeitenden Betrieben mehr als sechsmal häufiger die Brandursache als im Durchschnitt aller untersuchten Brandursachen. Bis heute ist aufgrund der vermehrt eingesetzten ölbasierten Produkte eine weitere Zunahme zu vermuten.
Sicherheit und Nachhaltigkeit vereint: Aqua HWS-712-Hartwachs-Siegel [eco]
Um die Verarbeitungssicherheit für Partner im Handwerk weiter zu erhöhen, hat Remmers nun das im vergangenen Jahr im Markt eingeführte Aqua HWS-712-Hartwachs-Siegel [eco] im eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum nochmals optimiert und entscheidend weiterentwickelt. Die wasserbasierte Beschichtung ist nach der Applikation durch Spritzen, Streichen oder Rollen zwar nach wie vor oxidativ trocknend. Da der Temperaturanstieg im Trocknungsprozess jedoch deutlich geringer ausfällt, entsteht unter realistischen Anwendungsbedingungen und in Abwesenheit anderer leicht entzündlicher chemischer Stoffe oder Stoffgemische keine Gefahr der eigenen Selbstentzündung. Diese vorteilhafte Produkteigenschaft der 1K-Versiegelung wurde in umfangreichen Labortests bewiesen und wird mit einem aktuellen EPH-Prüfzeugnis bestätigt. „Unser wasserbasiertes Aqua HWS-712 [eco] ist unserer Kenntnis nach das einzige Hartwachs-Siegel im Markt, dass auf erneuerbaren Rohstoffen basiert und gleichzeitig unter üblichen Bedingungen keine eigene Neigung zur Selbstentzündung aufweist.
So bieten wir unseren Partnern im Handwerk neue Optionen – denn wir bringen Nachhaltigkeit und Sicherheit zusammen“, erklärt Jens Birkhofer, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung Holz bei Remmers.
Erhältlich ist das VOC-freie, vegane Aqua HWS-712-Hartwachs-Siegel [eco] in verschiedenen Varianten – unter anderem farblos, mit Anfeuerungsanmutung, mit Natureffekt sowie in pigmentierten Versionen nach Kundenwunsch. Das Produkt verfügt über die Strapazier- und Leistungsfähigkeit eines herkömmlichen 2K-Lacks. Es ist rutschhemmend, kratzfest, chemikalien- und abriebbeständig gemäß einschlägiger Prüfnormen. Zudem ist es 2K-Ready, indem diese Beständigkeiten durch Zugabe von Aqua VGA-485 nochmals erhöht werden können.
Die tuchmatte Optik und die samtige Haptik ähneln dabei einer geölten Oberfläche. Zusammen mit der nachgewiesenen Charakteristik deutlich reduzierter Selbstentzündlichkeit entspricht Aqua HWS-712-Hartwachs-Siegel [eco] mehr denn je dem Motto: „So schön wie ein Öl und so sicher wie ein Lack“.
Weitere Informationen unter www.remmers.com
* Prüfzeugnis CT-23-07-12-01 des Entwicklungs- und Prüflabors Holztechnologie (EPH) vom 07.07.2023 (Prüfbericht 2523225). Sicherheit vor Selbstentzündung besteht nur, solange keine anderen leicht entzündlichen chemischen Verbindungen in Kontakt mit trocknendem Aqua HWS-712 [eco] bzw. damit beaufschlagten Materialien in Kontakt gebracht werden. Es sind die Vorgaben im Technischen Merkblatt einzuhalten.