Vor dem Hintergrund der drängenden Probleme, mit denen die Wirtschaft konfrontiert ist, wurde die Kreislaufwirtschaft als eine der Schlüsselindustrien für die Bekämpfung des Klimawandels und die Verringerung der Importabhängigkeit bei Rohstoffen und Energie identifiziert.
Ministerpräsident Wüst sprach mit Ludger Rethmann, CEO REMONDIS und Aufsichtsrat Transdev, und mit Thomas Conzendorf, Vorstand REMONDIS, sowie einer Delegation von REMONDIS Geschäftsführern darüber, welche aktuellen und zusätzlichen Potenziale modernes Recycling noch heben kann und welche politischen Rahmenbedingungen dafür erforderlich sind. Hendrik Wüst betonte im Beisein von Journalistinnen und Journalisten die Bedeutung einer innovativen Kreislaufwirtschaft als ein unverzichtbares Element der Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität und Importunabhängigkeit. „In der aktuellen Situation zeigt sich deutlich, wie wichtig es ist, unsere Lieferketten robuster zu machen. Hier leistet die Kreislaufwirtschaft schon jetzt einen erheblichen Beitrag. Es geht auch darum, Nordrhein-Westfalens Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu stärken und die heimischen Arbeitsplätze zu sichern. Wir haben heute gehört, dass das Interesse seitens der Industrie an mehr und besserem Recycling groß ist. Die Politik ist gefordert, diese positive Entwicklung durch geeignete Anreize und Rahmenbedingungen zu flankieren.“
Ludger Rethmann, CEO REMONDIS und Aufsichtsrat Transdev, betonte im Gespräch die Bedeutung der klimaneutralen Mobilität der Zukunft. „Transdev ist heute schon europäischer Marktführer beim Einsatz regenerativer Antriebstechnologien im ÖPNV mit Batterie- und Wasserstoffbetriebenen Bussen, Zügen und Straßenbahnen. Für NRW erarbeiten wir derzeit Konzepte und Projektstudien für den Personenfährverkehr auf dem Rhein sowie Kabel- und Seilbahnen als klimaneutrale Entlastung für den Straßenverkehr. Auch das ist Teil unseres Beitrags für den Klimaschutz und weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.“
REMONDIS Vorstand Thomas Conzendorf stellte die besondere Bedeutung des Lippewerks als Leuchtturmprojekt heraus und skizzierte, worauf es beim Recycling der Zukunft ankommt. „Das ist ein Musterbeispiel für den Beitrag der Kreislaufwirtschaft für die Energie- und Rohstoffversorgung in Deutschland. Mit einer Vielzahl von angewandten Recyclingverfahren wandelt das Werk nicht nur 1,6 Millionen Tonnen Abfallstoffe in hochwertige Rohstoffe und klimaneutrale Energie um, es spart dabei laut KlimaExpo NRW auch noch 488.000 Tonnen CO2 ein. Was wir jetzt brauchen sind die richtigen politischen Weichenstellungen. Recycling fängt beim Produkt an, also bei einem recyclingfähigen Produktdesign. Gleichzeitig brauchen wir verbindliche Quoten für den Einsatz recycelter Rohstoffe und eine Priorisierung nachhaltiger Produkte bei der öffentlichen Beschaffung.“
Bei der Besichtigung der neuen Anlage für das Kühlgeräterecycling konnte sich Ministerpräsident Wüst abschließend vor Ort ein Bild von der technischen Dimension und Leistungsfähigkeit einer modernen Recyclinganlage machen.