Die Colas-Gruppe engagiert sich gezielt für den Umweltschutz und unterstützte Renault Trucks von Anfang an bei der Entwicklung der Hybridtechnologie. Seit etwas über sechs Monaten ist dieses Hybridfahrzeug zur Auslieferung von Schüttgut und Baustoffen im Großraum Lyon im Einsatz.
Mit durchschnittlich sechs Fahrten pro Tag und 9 Tonnen Nutzlast transportiert der Premium Distribution Hybrys Tech täglich etwa 54 Tonnen in einem Umkreis von 40 Kilometern. Dieser Betrieb unter realen Einsatzbedingungen ist für Renault Trucks von großer Bedeutung. Die wertvollen Informationen, die das Personal von Colas dem Hersteller liefert, tragen dazu bei, das Hybridsystem zuverlässiger zu machen und das Fahrzeug weiterzuentwickeln. Zu den gesammelten Daten zählen rein technische Erkenntnisse ebenso wie das subjektive Empfinden der Fahrer. Denn Computersimulationen oder Testfahrten können niemals die von den Nutzern unter tatsächlichen Betriebsbedingungen gesammelten Erfahrungen ersetzen.
Nach etwas mehr als sechs Monaten im Einsatz und fast 12.000 Kilometern wurde jetzt eine erste Bilanz gezogen, die durchweg positiv ausfiel: "Beim Anfahren an der Ampel gibt es jetzt weder Lärm noch Auspuffgase oder Vibrationen mehr!", freut sich Gilles Vaillé, Fahrzeugleiter der Region Süd-Ost der Colas-Gruppe. "Somit ist das Fahrzeug für Fahrer und vor allem für Anwohner eine echte Verbesserung." Diesen Eindruck bestätigt auch Marc Privas, der seit 33 Jahren am Steuer sitzt und von der Wirkung des Fahrzeugs auf die Kunden überrascht war: "Die völlig lautlosen Rangier-Manöver beim Kunden oder im Stadtverkehr sorgen zunächst oftmals für Erstaunen", schmunzelt er, "und dann wollen viele mehr über den Lastwagen wissen. Das verbessert den Kundenkontakt!"
Neben der reduzierten Geräuschentwicklung ermöglicht der Renault Premium Hybrys Tech auch deutliche Verbrauchseinsparungen. Fahrer und Flottenverantwortliche sind sich einig: "Unsere ersten Messungen über fast 10.000 Kilometer im Standardeinsatz bei der Auslieferung von Schüttgütern im Großraum Lyon zeigen eine Kraftstoffeinsparung von 24 % gegenüber einem vergleichbaren Fahrzeug mit manuellem Schaltgetriebe", bestätigt Didier Fracchetti, stellvertretender Fahrzeugleiter der Region Süd-Ost der Colas-Gruppe. Diese Zahl geht weit über die Angaben von Renault Trucks bei der Fahrzeugübergabe hinaus.
Auch in punkto Fahrkomfort ist das allgemeine Echo der Fahrer sehr positiv. Nach einer kurzen Anpassungsphase an die beim Hybrys Tech angezeigte vorausschauende Fahrweise wissen sie seinen Fahrkomfort zu schätzen. Gérard Dubois, seit acht Jahren Fahrer, dazu: "Ich bin ein vielseitiger Fahrer, ich steuere im Alltag alle möglichen Fahrzeuge. Das Hybridfahrzeug ist anfangs sehr ungewohnt zu fahren, doch man gewöhnt sich schnell daran. Man muss sich beim Fahren gegenüber einem herkömmlichen Diesel vorausschauender verhalten, doch es gibt keine wirklich großen Unterschiede. Das automatisierte Getriebe ist ebenso wie die Geräuscharmut des Fahrzeugs im Elektromodus sehr angenehm." Marc Privas hat ähnliche Erfahrungen gemacht: "Das Hybridfahrzeug bietet ein besseres Handling, weniger Lärm und eine flexiblere Fahrweise", betont er. "Außerdem sind der Elektro- und der Verbrennungsmotor ausgezeichnet synchronisiert. Beim Anfahren kommt die Dynamik des Elektromotors voll zum Tragen."
Während der letzten Monate kam es beim Renault Premium Hybrys Tech weder zu größeren technischen Problemen noch zu langen Stillstandszeiten. Die Zusammenarbeit mit Colas bestätigte die strategischen Zielsetzungen von Renault Trucks. So konnten beispielsweise die gewählten Lösungen beim Umschalten zwischen Elektro- und Dieselmotor erprobt und verbessert werden. Ebenso wurden in den letzten Monaten umfangreiche Anstrengungen zur Optimierung der Servolenkung unternommen. Für den nächsten Winter gilt das Hauptaugenmerk der Funktionsweise des Kaltstarts.
Der bei der Colas-Gruppe eingesetzte Renault Premium Distribution Hybrys Tech wurde auf der Basis eines Renault Premium Distribution in der Achskonfiguration 4x2 mit Kipp-Aufbau entwickelt. Das Fahrzeug ist mit einem Dieselmotor DXi7 Euro 5 mit 310 PS, kombiniert mit einem Elektromotor, sowie dem Optidriver+ Getriebe ausgestattet. Der im Rahmen untergebrachte Elektroblock umfasst Leistungsbatterien, die Steuerelektronik, die Leistungsverteilerkreise und das Kühlsystem.
- Die parallele Hybridtechnologie
Die sogenannte "parallele" Hybridtechnologie kombiniert einen Verbrennungs- und Elektromotor. Die beiden arbeiten je nach Verteilung einzeln oder gemeinsam (parallel).
Das Funktionsprinzip dieser von Renault Trucks eingesetzten Technologie ist ganz einfach: Es beruht auf der Rückgewinnung der kinetischen Energie des Fahrzeugs in den Bremsphasen, die anschließend in elektrische Energie umgewandelt und in den Leistungsbatterien gespeichert wird. Die Batterien brauchen nicht extern aufgeladen werden.
Die Funktion Idle Shutdown ermöglicht die automatische Ausschaltung des Verbrennungsmotors bei Fahrzeugstillstand. Beim Motorstart steht die in den Batterien gespeicherte Energie dem Elektromotor zur Verfügung. Ab ca. 20 km/h springt der Dieselmotor an und übernimmt den Betrieb. So wird der Verbrennungsmotor nur noch in Phasen verwendet, in denen er am wenigsten verbraucht, d.h. außerhalb der Start- und Beschleunigungsphase.
Die elektrische Energie dient aber auch zur Versorgung der Sicherheits- und Komfortausstattung, die gewöhnlich an den Verbrennungsmotor gekoppelt ist (z.B. Servolenkung).
Insgesamt können der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen bei diesem Fahrzeug um bis zu 20 % gesenkt werden. Neben der Senkung der Schadstoffemissionen können mit der Hybridtechnologie durch den Einsatz des Elektromotors auch die Geräuschemissionen erheblich reduziert werden.
- Das Clean Tech-Label
Um seinen Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten zu einer besseren Bekanntheit zu verhelfen, hat Renault Trucks für alle Hybrid-, Elektro- und Erdgas-Motorisierungen ein eigenes Clean Tech-Label eingeführt, dessen Logo am Fahrerhaus angebracht ist. Außerdem hat der Hersteller die Qualitätszertifizierung seiner Reparaturwerkstätten in Angriff genommen, um die Servicequalität im Zusammenhang mit diesen neuen Technologien für seine Kunden zu gewährleisten, insbesondere hinsichtlich Know-how, Mitarbeiterschulung und Einsatz spezifischer Werkzeuge.