Im Jahre 1915 hatte Marius Berliet beschlossen, eine Reihe von Grundstücken im Osten von Lyon zu erwerben und ein Werk in Vénissieux zu errichten. Er wollte damit dem dringenden Bedarf an Lastkraftwagen in Frankreich gerecht werden und benötigte für dieses ehrgeizige Vorhaben viel Platz. Marius Berliet stand vor einer großen Herausforderung, denn er musste die Fabrik nicht nur in einer Rekordzeit entwerfen, konstruieren und mit den notwendigen Anlagen ausstatten, sondern auch gleichzeitig schon die Produktion der Lkw beginnen. Doch er meisterte diese Herausforderung und erweiterte den Standort nach und nach in mehreren Phasen, sodass die Gesamtfläche im Jahre 1938 bereits 387 Hektar betrug.
Jedoch war die große Vision von Marius Berliet nicht nur der Bau einer Fabrik: „Die Motivation hinter all meiner harten Arbeit war immer meinem Lebenstraum geschuldet, eine blühende Industriestadt zu erschaffen“. Aus dieser Vision entstand im Jahr 1917 die sogenannte Cité Berliet, die eng an den Fabrikbetrieb geknüpft war. Dieser ganz neu geschaffene Stadtteil umfasste Wohnungen, eine Schule, eine Kindertagesstätte und sogar einen Bauernhof.
Heute ist der Standort bei Lyon das pulsierende Herz von Renault Trucks und stellt einen wichtigen Bestandteil der Produktions- und Montageeinrichtungen bei der Volvo Group dar, der Renault Trucks seit 2001 angehört. An den beiden Standorten Vénissieux und Saint-Priest beschäftig Renault Trucks auf einer Gesamtfläche von 180 Hektar über 4.000 Mitarbeiter. Die beiden Gemeinden beherbergen unter anderem ein Motorenwerk, ein Achsbrücken- und Radachsenmontagewerk, eine Presswerkstatt und ein Logistikzentrum für Ersatzteile. Außerdem befindet sich hier die weltweite Zentrale von Renault Trucks. Daneben verfügt der Standort in Lyon auch über eine Reihe von Tertiärbereichen, darunter ein Forschungszentrum mit rund 1.300 Mitarbeitern, das sich vornehmlich auf die Entwicklung von mittelschweren Lkw sowie auf Transportlösungen für den städtischen Verteilerverkehr konzentriert. Ein Ingenieurbüro beschäftigt darüber hinaus ein Team von internationalen Design-Ingenieuren, die die 2013 eingeführte Produktpalette entworfen haben.
Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums putzte sich der Standort bei Lyon besonders heraus und organisierte eine Reihe von Veranstaltungen, um den Standort und die Mitarbeiter zu präsentieren.
• Standortbesuche für die Familien der Mitarbeiter
Für die Familienangehörigen von Mitarbeitern wurde ein Rundgang angeboten, um das Motorenwerk, die Presswerkstatt, das Logistikzentrum, die Schmiedewerkstätten usw. kennenzulernen. Der Pendelverkehr erfolgte mit einem Berliet-Omnibus aus dem Jahre 1968, der extra für diesen Anlass restauriert wurde.
• Fotoausstellung
Eine Ausstellung mit Fotografien von gestern und heute erzählt die Entwicklung des Standorts und der Gebäude im Laufe der Jahrzehnte. Diese Ausstellung, die im Wechsel in den drei Restaurants des Standorts präsentiert wurde, befindet sich jetzt in der Eingangshalle in Vénissieux.
• Graffiti IMPACKT
Renault Trucks stellte einige Gebäudewände für das künstlerische Werk des Lyoner Graffiti-Künstlers Franck Asensi („Impackt“) bereit. Er realisierte ein riesiges Graffiti-Kunstwerk auf 450 m2, das über eine Länge von 80 Metern die hundertjährige Geschichte des Unternehmens erzählt. Der Künstler benötigte drei Monate, um dieses gigantische Werk fertigzustellen.
• Autonomer Pendelbus (NAVYA): Vorführung am Standort von Saint-Priest
Und schließlich ein kurzer Blick in die Zukunft des Standortes und der Verkehrsmittel von morgen: Vom 24. Oktober bis 23. November 2016 wird am Standort Lyon ein NAVYA ARMA, ein vollelektrisches und autonomes Fahrzeug für den öffentlichen Verkehr vorgestellt. Dieser intelligente und innovative selbstfahrende Pendelbus kann bis zu 15 Passagiere befördern und bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h vollkommen sicher fahren.
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete eine Jubiläumsparty am 10. November 2016. Zu dieser waren alle Mitarbeiter des Standorts in Lyon eingeladen. Redner waren unter anderm Martin Lundstedt, Präsident und CEO der Volvo Group, und Bruno Blin, Präsident von Renault Trucks.
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