Als einer der Marktführer bei Kraftstoffeinsparungen betreibt Renault Trucks Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die sämtliche technischen Möglichkeiten untersuchen und testen, um weitere Verbrauchssenkungen zu erzielen. Eines dieser Projekte besteht in einer Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz der Thermoelektrizität. "RENOTER steht für 'Récupération d'ENergie à l'échappement d'un mOteur par ThERmoélectricité' (Energierückgewinnung am Auspuff eines Motors durch Thermoelektrizität)", so Luc Aixala, Renault Trucks-Ingenieur und Leiter des Projekts. "Im Prinzip geht es darum, Energie am Auspuff rückzugewinnen, also die vorhandene Wärme in elektrische Energie umzuwandeln. Dadurch wird der Generator unterstützt, und das senkt letztlich den Verbrauch." Die Umwandlung von Wärme in Strom erfolgt über einen eigenen Wärmetauscher im Auspuffsystem, das mit kleinen Polen aus thermoelektrischen Werkstoffen ausgerüstet ist. Die Schwierigkeit liegt darin, möglichst leistungsfähige, zuverlässige und kostengünstige Komponenten für den Wärmetauscher zu finden. Denn dieses Forschungsprojekt zielt vor allem auf industrielle Anwendungen ab, die erschwingliche Kosten und hohe Standfestigkeit der Komponenten voraussetzen. "Wir wollen ein System entwickeln", erklärt Luc Aixala, "das leistungsfähig und zuverlässig ist, auf der Basis thermoelektrischer Werkstoffe, die auf dem Markt leicht verfügbar und möglichst günstig zu haben sind, beispielsweise Silizium, Magnesium oder Mangan."
Das 2008 gestartete Forschungsprogramm RENOTER soll im Oktober 2011 auslaufen. Derzeit zeigt der Stand der Forschungen erste Erfolge in Höhe von einem Kilowatt, d.h. rund 1 % Verbrauchssenkung im tatsächlichen Einsatz.
Doch nur die Endergebnisse dieses und weiterer, paralleler Projekte mit anderen Methoden der Energierückgewinnung werden letztendlich über den Einbau des Systems an Serienmodellen entscheiden.
Das RENOTER-Projekt wurde von den Wettbewerbszentren LUTB (Lyon Urban Truck and Bus) und Mov'eo ausgezeichnet. Mit einem Budget von 4,5 Millionen Euro über drei Jahre, finanziert zur Hälfte durch öffentliche Gelder (DGCIS), sind an dem Projekt drei Universitätslabore (Caen, Montpellier und Nancy) sowie die Unternehmen Renault Trucks, Renault, Valeo, Sherpa Engineering und Nexter Systems beteiligt.