In der europäischen Automobilindustrie führt kein Weg am Kommunikationsprotokoll OFTP (Odette File Transfer Protocol) vorbei: Es wurde unter Federführung der Odette International Ltd. entwickelt und wird sowohl für den Austausch von kaufmännischen und logistischen Daten als auch für den Austausch von Engineeringdaten (CAx) genutzt.
Mit den von der Odette International Ltd. zertifizierten Retarus Communication Services für OFTP2 können alle Teilnehmern der Wertschöpfungskette, innerhalb kürzester Zeit - in der Regel binnen 24 Stunden - auf den neuen Standard umsteigen: Für die Lieferanten der OEMs haben die Experten der retarus GmbH bereits fertig konfigurierte Dienste entwickelt, bei denen die Daten der Lieferanten unabhängig vom genutzten EDI-System über eine gesicherte Verbindung zu den Retarus Rechenzentren übertragen werden. Dort werden sie via OFTP2 und verschlüsselt zum gewünschten Empfänger gesendet. Ebenso werden die Daten dem Lieferanten automatisch in dem von ihm bevorzugten Format übermittelt. All diese Dienste werden als Services im sogenannten Cloud Computing erbracht, so dass bei den beteiligten Unternehmen weder kostspielige Updates noch technologische Probleme bei der Migration anfallen.
"Die Einführung von OFTP2 wird Auswirkungen auf die gesamte Automobilbranche haben", urteilt Björn Georg, Leiter Business Process Automation bei Retarus. "Vorreiter ist hier die Volvo Gruppe, die zum 30. Juni die Datenübertragung via X.25 stoppen, und per 31. Dezember 2010 auch die ISDN-Kommunikation einstellen wird. Damit sind auch die Zulieferer dieses Herstellers unter Zugzwang, ihre elektronische Kommunikation auf OFTP2 umzustellen. Da die Retarus EDI Communication Services OFTP2 unterstützen, können wir hier eine preiswerte und flexible Alternative zum Kauf eines teuren OFTP2-Moduls bieten. Auch die Volkswagengruppe forciert den Datenaustausch über OFTP2. PSA sowie BMW werden den Engineering-Datenaustausch ab 2010 zwingend auf OFTP2 umstellen."
Die OFTP-Version 1.1 erfüllte viele Jahre die Anforderungen an einen sichern und nachvollziehbaren Datenaustausch. Nachteilig waren lediglich bandbreitenbedingte lange Übertragungszeiten von Engineering-Daten und damit verbundene hohe Kommunikationskosten. Dieser Nachteil gehört mit der aktuellen Version OFTP2 der Vergangenheit an: Hier basiert die Kommunikation auf TCP/IP mit SSL-Verschlüsselung, wobei die Nutzung von authentisierten Zertifikaten zwingend vorausgesetzt wird. Damit ist nicht zuletzt auch die nachweisbare, internetbasierende Übertragung von EDI- und CAD-Daten sichergestellt.