Schon vor der Coronakrise hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung der HR-Arbeit in der DACH-Region immer mehr Fahrt aufnimmt. Das spiegelt sich auch in den vom Wirtschaftsinstitut Wolfgang Witte wie jedes Jahr veröffentlichten umsatzstärksten HR-Softwareanbieter 2019 wider. Demnach sind die Gesamtumsätze der Top 25 in Deutschland, Österreich und der Schweiz innerhalb eines Jahres von rund 1,55 auf 1,67 Milliarden Euro um 7,7 Prozent gestiegen, eine deutliche Steigerung gegenüber den 6,1 Prozent im Vorjahr. Die höchsten Wachstumsraten hatten dabei mit jeweils über 20 Prozent rexx systems, Infoniqa und Workday zu verzeichnen.
Bereinigt ohne Zukäufe ist der Hamburger HR-Softwarespezialist rexx systems mit einem Umsatzplus von 22,7 Prozent wie im Vorjahr der Wachstumschampion unter den Top 25. Die Branchenriesen SAP und DATEV haben ebenfalls zugelegt, kamen aber nur auf ein Umsatzplus von unter zehn Prozent, die amerikanischen „Big Player“ ADP Employer Services und Oracle mussten sogar leichte Umsatzverluste hinnehmen.
Im Ranking hat sich rexx systems seit 2017 von Platz 21 auf Platz 14 der 25 umsatzstärksten HR-Softwareanbieter noch einmal deutlich verbessert. Rechnet man die Payroll-Anbieter beziehungsweise die Payroll-Umsätze nicht mit, so ist rexx systems im Ranking sogar noch weiter vorn.
Corona verleiht dem HR-Markt Schub
Im Schnitt lag das Wachstum der Top 25 bei glatt 10 Prozent. 40 Prozent der Anbieter konnten ihren Umsatz im Jahr 2019 um mehr als 10 Prozent steigern.
Der Gesamtumsatz von 1,667 Milliarden Euro der Top 25 verteilt sich diesmal bis auf marginale Unterschiede ziemlich genau zu gleich großen Stücken auf die Outsourcing- und ERP-Anbieter sowie auf HR-Softwarespezialisten wie rexx systems.
Die ERP-Anbieter unter den Top 25 legten (nach 6,3 Prozent im Vorjahr) um 7,0 Prozent zu, Outsourcing-Anbieter um 6,5 Prozent nach 2,5 Prozent im Vorjahr. Die HR-Softwarespezialisten konnten aber mit 12,7 Prozent gegenüber 8,7 im Vorjahr die stärksten Zuwächse verzeichnen. In absoluten Zahlen haben die Spezialisten in der Liste der Top 25 ihren kumulierten Jahresumsatz um 61,1 Millionen Euro gesteigert. Das ist fast doppelt so viel wie das Umsatzplus der ERP- und Outsourcing-Anbieter. Letztere nehmen mit kleinem Vorsprung von 1,0 Prozent noch das größte Segment ein. Bei anhaltendem Trend dürften sich die HR-Spezialisten 2020 an die Spitze setzen. Welchen Einfluss COVID-19 im Jahr 2020 haben wird, kann man derzeit nur spekulieren.
Fest steht aber, dass die Coronakrise mit Verlagerung vieler Arbeiten ins Homeoffice den HR-Softwaremarkt insgesamt noch einmal einen kräftigen Aufschwung verleiht, was sich auch in den Verkaufszahlen von rexx systems und anderen Anbietern niederschlägt.
Das Umsatzwachstum zeigt, dass gerade durch die Coronakrise Softwarelösungen einen schnellen Mehrwert für Unternehmen schaffen und dabei unterstützen, Prozesse zu digitalisieren. Besonders rasant wächst der Markt für Lernplattformen, bei rexx systems Teil des Ausbildungsmanagements und unter E-Learning ein wichtiger Bestandteil der rexx Suite.
Passend zu dem Thema hat Zion Market Research übrigens gerade eine Studie zum globalen HR-Kernmarkt nach Corona herausgebracht. Demnach sollen die weltweiten Umsätze in dem Markt zwischen 2020 und 2026 um jährlich fast 8,6 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 10,33 Milliarden US-Dollar anwachsen. Vor Corona gab es aber schon ähnliche Prognosen.
Genaue Zahlen zu ermitteln, scheint schwierig zu sein, zumal die Marktforscher teilweise unterschiedliche Messlatte ansetzen. Außerdem weisen manche großen internationalen Anbieter wie IBM und Microsoft Umsätze für HR-Software gar nicht getrennt aus. Das Wirtschaftsinstitut Wolfgang Witte konnte sie aufgrund fehlender Informationen daher laut eigener Pressemeldung zu der Studie für die Top 25 nicht berücksichtigen. Abgesehen davon ist der Markt stark fragmentiert. Das Institut rechnet allein in der DACH-Region mit über 300 Anbietern. Die meisten davon kommen aber nur auf einen Jahresumsatz von weniger als 5 Millionen Euro.