Im Rahmen einer Phase IIa-Studie wurden Patienten mit einem diabetischen Fußulkus behandelt, die mit derzeitigen Standardtherapien nicht zur Abheilung gebracht werden konnten. Diese Wunden können sehr belastend sein und gehen oft mit physischem und psychischem Leid, Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen einher. Neben der Symptomlinderung durch regelmäßige Versorgung der Wunde gab es bisher keine Therapieoption, die zu einem Verschluss der Wunde führten.
In dieser Studie konnte erfolgreich gezeigt werden, dass örtlich aufgetragene, hochreine ABCB5-positive mesenchymale Stammzellen (MSCs) mit dem Immunsystem lokal interagieren und so die fehlgeleitete Wundheilung wieder in einen geordneten Wundheilungsprozess umformen. Das zeigte sich eindrucksvoll daran, dass sich bei ca. 80 Prozent der DFU- Patienten das diabetische Fußulkus durchschnittlich um 72 Prozent verkleinert oder sogar ganz geschlossen hatte.
Als Ausgangsmaterial für die ABCB5+ mesenchymalen Stammzellen dient menschliche Spenderhaut, die von der TICEBA GmbH in einem patentierten Verfahren hergestellt werden. Mit diesem Verfahren können die hochreinen Stammzellen in großem Umfang vervielfacht, zuverlässig isoliert und somit als hochreines, homogenes Zelltherapeutikum [highly functional manufactured stem cells (H.F.M Stem Cells)] produziert werden. Diese ABCB5+ MSCs sind als neuartiges Zelltherapeutikum (ATMP) klassifiziert, welches unter GMP gemäß §13 Absatz 1 des Arzneimittelgesetzes (AMG) kontrolliert hergestellt wird.
Die Studie wurde multizentrisch in Deutschland durchgeführt. Nachdem die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der Stammzellen nachgewiesen wurden, will man nun die gewonnenen Daten für die weitere Entwicklung des Medikaments nutzen. Eine klinische Folgestudie ist bereits in Vorbereitung.