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Stellungnahme zur Bitkom-Cyberkriminalitätsstudie: »Die deutsche Industrie könnte jährlich 55 Milliarden Euro sparen«

Veraltete IT-Sicherheitsstrategien kosten deutsche Unternehmen 55 Milliarden Euro pro Jahr / Deutsche Unternehmen müssen sich von veralteten IT-Sicherheitsstrategien verabschieden und endlich Verantwortung übernehmen

(PresseBox) (Leipzig, )
  • Datendiebstahl, Spionage und Sabotage kosten deutsche Unternehmen 55 Milliarden Euro pro Jahr
  • Deutsche Unternehmen müssen sich von veralteten IT-Sicherheitsstrategien verabschieden und endlich Verantwortung übernehmen
  • Unbekannte Gefahren außerhalb von Blacklists könnten nur mit einer selbstlernenden Anomalieerkennung gebannt werden
Die Studie »Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt« von Bitkom Research zeichnet ein düsteres Bild. In den Jahren 2015/2016 mussten deutsche Unternehmen mit fast 109,6 Mrd. Euro für die Schäden durch Datendiebstahl, Sabotage und Spionage aufkommen. Das entspricht einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber den Jahren 2013/2014. Die deutsche Industrie 4.0 ist demnach noch weit davon entfernt, den Herausforderungen der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung Herr zu werden. Die TÜV Informationstechnik testierte jüngst sogar vielen deutschen Unternehmen, dass diese nicht einmal das Nötigste unternommen hätten, sich gegen Hackerangriffe zu schützen. Nur vernachlässigbare 3 Prozent wären ausreichend vorbereitet.

Die aktuellen IT-Sicherheitsstrategien setzen am falschen Ende an
Überraschendes Ergebnis der Studie für 2013/2014* ist vor allem, dass zu den am stärksten betroffenen Industrien die innovativsten und vermeintlich am besten gesicherten unseres Landes gehören: der Automobilbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie. Dort wurden 68 Prozent bzw. 66 Prozent aller befragten Unternehmen Opfer von Datendiebstahl, Spionage und Sabotage. Selbst Kritische Infrastrukturen waren demnach mit 45 Prozent betroffen.

Klaus Mochalski, Experte für Cybersecurity und Monitoring von industriellen Steuernetzen ist Geschäftsführer des Technologieunternehmens Rhebo. Er erkennt in den Ergebnissen ein Fehlermuster, das sich durch die IT-Sicherheit fast aller Unternehmen zieht: »Die Unternehmen beschränken sich auf die Absicherung der Grenzen ihrer Netzwerke. Sie sagen sich: Ich habe eine Firewall, damit bin ich geschützt. Dabei vertrauen sie Virenlisten ihrer Sicherheitsdienstleister, die zum einen schon beim Update veraltet sind und zum anderen auf einem Auge blind sind. Denn Malware wie WannaCry fliegt unter dem Radar. Und Firewalls und Co. haben keinerlei Einblick in den wirklich heißen Bereich jeder unternehmerischen IT-Bedrohung: das Innenleben des eigenen Netzwerkes«.

Wer sich schützen will, braucht erst einmal Transparenz
Dabei spielt nicht nur der Verlust von Wettbewerbsvorteilen durch Plagiate und Patentdiebstähle eine große Rolle. Gut 10 Prozent der Schadenssumme fallen auf Störungen der Fertigung durch Hardwarediebstahl, Sabotage und Manipulation. Die Malwares »WannaCry«, »Industroyer« und »NotPetya« haben dieses Jahr bereits Methoden offenbart, wie Cyberangriffe selbst ganze Produktionen lahmlegen können. Mit der zunehmenden Vernetzung rückt somit auch die Anlagenverfügbarkeit und Produktivität ins Visier der Cyberkriminellen.

Klaus Mochalski: »Dieser Trend wird sich sogar verschärfen, solange die neuen Bedrohungen und die grundlegende Veränderung der IT-Infrastrukturen in automatisierten Unternehmen nicht ernst genommen werden. Wenn Betreiber von Steuernetzen nicht einmal mit Sicherheit sagen können, wie viel Komponenten in ihrer Fertigung miteinander vernetzt sind – geschweige denn wie diese miteinander kommunizieren – müssen wir uns über die Schlagkraft von WannaCry und Co. nicht wundern. Transparenz erhält aber nur, wer vollständigen Einblick in alle Aktivitäten seines Steuernetzes hat. Dazu gehört eine detaillierte Analyse jedes Datenpakets genauso, wie die Meldung jeder verdächtigen Abweichung im Kommunikationsmuster und die Priorisierung der Vorfälle durch ein eindeutiges Risk Scoring. Das Stichwort ist hier Anomalieerkennung. Diese Form des Network Monitorings stärkt Unternehmen nicht nur in Bezug auf Cybersicherheit, sondern optimiert auch die Produktivität und Störungsfreiheit von Fertigungsanlagen und Kritischen Infrastrukturen. Unternehmen müssen endlich beginnen, wieder Herr ihrer Steuernetze zu werden«.

Klaus Mochalski steht für Rückfragen gerne zur Verfügung. Lesen Sie auch sein Interview zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland zusammen im Gespräch mit dem Sicherheitsexperten Dr. Sandro Gaycken in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »EW«.

* für die Jahre 2015/2016 hat Bitkom Research keine Branchenverteilung bekannt gegeben.

Über Klaus Mochalski
Klaus Mochalski ist CEO der Rhebo GmbH. Er hat über zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Technologien für Netzwerkmanagement und -sicherheit. Die von ihm mitgegründeten Firmen ipoque und Adyton Systems haben heute zusammen über 200 Mitarbeiter und wachsen. Zuvor war er in Forschung und Lehre an internationalen Universitäten tätig.

Über Rhebo
Rhebo ist ein deutsches Technologieunternehmen, das sich auf die Ausfallsicherheit industrieller Steuersysteme mittels Überwachung der Datenkommunikation spezialisiert hat. Rhebo bietet Hardware, Software und Dienstleistungen, um vernetzte industrielle Steuerungssysteme und Kritische Infrastrukturen zu schützen und ihre Produktivität zu steigern. Ihre Gründer Klaus Mochalski (CEO), Martin Menschner (CTO) und Frank Stummer (Business Development) greifen auf über zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Technologien für Netzwerkmanagement und -sicherheit zurück.
Rhebo ist einer der 30 Top-Anbieter für die industrielle Sicherheit in Gartners »Marktführer für betriebstechnische Sicherheit 2017«. Das Unternehmen ist zudem Mitglied im Teletrust – Bundesverband IT-Sicherheit e.V.

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Ihre Gründer Klaus Mochalski (CEO), Martin Menschner (CTO) und Frank Stummer (Business Development) greifen auf über zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Technologien für Netzwerkmanagement und -sicherheit zurück.
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