Der Rheinmetall-Geschäftsbereich Verteidigungselektronik kann damit einen weiteren Erfolg in der Schaffung des weltweit modernsten Infanteriesystems - dem IdZ-ES -verzeichnen.
Das "Erweiterte System" hat gemeinsame Wurzeln mit dem vorangegangenen Basissystem "Infanterist der Zukunft", das die Bundeswehr 2005 in einem ersten Schritt zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs beschafft hatte.
Den Projektierungsauftrag für das "Erweiterte System" hatte Rheinmetall Mitte 2006 gegen starke nationale und internationale Konkurrenz im Wettbewerb gewonnen. Dieses erweiterte System soll die erkannten Defizite des Basissystems insbesondere in der Führungsfähigkeit und in der Wirksamkeit im Einsatz schließen.
IdZ-ES ist dabei mehr als nur eine Ergänzung und Weiterführung des Basissystems. Ausgehend von einem gewachsenen Anforderungsprofil des Nutzers und neuen Erkenntnissen, die aus umfangreichen Erprobungen resultieren, handelt es sich vielmehr um eine weitgehende Neuentwicklung.
Nachdem Rheinmetall bereits 2008 vertragsgemäß Systemdemonstratoren ausgeliefert hat, sind die Erkenntnisse aus der jetzt ausgelaufenen Projektierungsphase in die Spezifikationen des Vorseriensystems eingeflossen, das nun unter Vertrag genommen wurde.
Anhand dieses Vorseriensystems soll Anfang 2011 der Nachweis der Herstellbarkeit geführt werden, der Voraussetzung für einen Serienvertrag ist. Bei einer entsprechenden Beauftragung in 2011 kann die Serienlieferung dann ab 2012 erfolgen.
Die nun erfolgte Beauftragung des Vorseriensystems ist ein bedeutender Schritt, um die infanteristischen Kräfte der Bundeswehr mit einem zukunftsweisenden System auszustatten und die Fähigkeiten der Streitkräfte einsatzbezogen signifikant zu verbessern.
Herausragendes Merkmal an IdZ-ES ist sein gesamtheitlicher Systemansatz, der den komplexen operationellen Anforderungen an ein modernes Soldatensystem Rechnung trägt. IdZ-ES zielt vor allem darauf ab, die zehn Mann starke Infanteriegruppe mit ihrem Fahrzeug inklusive der Basisstation in die vernetzte Operationsführung einzubinden. Dieses Netzwerk aus Aufklärungs-, Führungs- und Waffenwirkungskomponenten ermöglicht den schnellen Austausch von Informationen und lässt ein gemeinsames Lagebild als Grundlage für die Planung und Führung von Einsätzen entstehen.
Auf seinem Helmdisplay erhält der Soldat alle für ihn relevanten Daten zur taktischen Lage, zur Position eigener Kräfte, zum Auftrag und zum Systemstatus. GPS- und inertiales Navigationssystem sowie digitaler Magnetkompass sind vorhanden.
Weiterhin zeichnet sich das System durch eine ergonomische Gestaltung - insbesondere durch Gewichtsreduzierung, Miniaturisierung und bessere Integration der Einzelkomponenten - aus.
Das modulare Bekleidungs-, Schutz- und Tragesystem des IdZ-ES stellt die Auftragserfüllung auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen sicher, schützt u.a. vor Aufklärung im visuellen und infraroten Spektralbereich, vor Witterungseinflüssen und insbesondere auch vor Auswirkungen von BC-Kampfstoffen. Eine flammenhemmende Ausstattung sowie Vektorenschutz ergänzen das hohe Schutzniveau. Integriert in das System ist der kompakte elektronische Rücken zur Aufnahme des Funkgerätes, des Kernrechners und tragbaren Führungsrechners sowie der GPS Module.