Während der fast einjährigen Erprobung mit insgesamt sechs Kampagnen zeigte der Laserwaffendemonstrator (LWD) in immer komplexer werdenden Szenarien unter realitätsnahen Einsatzbedingungen gegen verschiedene Ziele seine Leistungsfähigkeit. Dabei wurden alle Aspekte vom Tracking – auch hoch agiler Ziele – ,über das Zusammenspiel von Sensorik, Führungs-/Waffeneinsatzsystem und Effektor, möglichen Rules of Engagement bis hin zur erfolgreichen Bekämpfung von Zielen mittels Hochenergielaserstrahlung getestet.
Der LWD hat in mehr als 100 Testschüssen an Bord der Fregatte „SACHSEN“ überzeugt. Es wurde nachgewiesen, dass eine Laserwaffe in der Lage ist, unterschiedlichste Ziele im maritimen Umfeld erfolgreich zu bekämpfen. Zum Abschluss der Erprobung wurden die Fähigkeiten des LWD im Rahmen zweier VIPTage einem Publikum hochrangiger Vertreter aus dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), der Deutschen Marine, dem Deutschen Heer und dem Planungsamt der Bundeswehr erfolgreich demonstriert, unter anderem mit dem Abschuss einer Drohne. Auch Vertreter der englischen, niederländischen und norwegischen Marine nahmen an der Demonstration teil. Der Erfolg der Erprobungskampagne ist das Ergebnis der exzellenten Zusammenarbeit zwischen dem BAAINBw inkl. dessen nachgeordneten Dienststellen, der Deutschen Marine und insbesondere dem Bordkommando der Fregatte „SACHSEN“ sowie der ARGE.
Mit dem Abschluss der fast einjährigen Erprobung haben der Auftraggeber BAAINBw und die Industrie wichtige Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten, die Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotential von Hochenergielaser- Effektoren gewonnen. Der Demonstrator wird nun ausgiebig untersucht und dann zur Wehrtechnischen Dienststelle 91 nach Meppen für weitere Versuche transferiert.
Ergebnisse der Erprobung sowie der Untersuchung sollen genutzt werden, um das Risiko für die mögliche nächste Phase, die Entwicklung eines operationellen Laserwaffensystems, zu minimieren.
Die beiden an der ARGE beteiligten Firmen haben bereits intern mit den Vorbereitungen auf die Entwicklungsphase innerhalb der jeweiligen Verantwortungsbereiche begonnen.
Ein operationelles Laserwaffensystem eignet sich komplementär zu Rohrwaffen und Lenkflugkörpern insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten sowie ggf. Lenkflugkörpern im Nah- und Nächstbereich. Es kann aber in der Zukunft auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Überschall-Lenkflugkörpern und Raketen sowie Mörser- und Artilleriegranaten eingesetzt werden.
Über MBDA: MBDA entwickelt und fertigt Lenkflugkörper- und Luftverteidigungssysteme, die gegenwärtige und zukünftige Anforderungen aller Teilstreitkräfte (Luftwaffe, Heer und Marine) erfüllen. Mit Standorten in fünf europäischen Ländern (Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und Spanien) und in den USA hat MBDA im Jahr 2022 einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro. Insgesamt bietet MBDA 45 Flugkörpersysteme und Produkte für Gegenmaßnahmen an, die bereits im operationellen Einsatz sind. 15 weitere sind in der Entwicklung. MBDA ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus (37,5 %), BAE Systems (37,5 %) und Leonardo (25 %).
Über Rheinmetall: Die börsennotierte Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein integrierter Technologiekonzern. Sie ist heute ein führendes internationales Systemhaus der Verteidigungsindustrie und zugleich Treiber zukunftsweisender technologischer und industrieller Innovationen auf den zivilen Märkten. Die Rheinmetall AG gliedert sich in fünf Divisionen: Vehicle Systems, Weapon and Ammunition, Electronic Solutions, Sensors and Actuators sowie Materials and Trade. An 131 Standorten weltweit erwirtschafteten die 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2022 einen Jahresumsatz von rund 6,4 Milliarden Euro. Seit März 2023 ist die Rheinmetall AG im DAX gelistet. Die zur Division Weapon and Ammunition zugehörige Rheinmetall Waffe Munition GmbH hat die Federführung für die Hochenergielaser-Aktivitäten Rheinmetalls.