Nachdem die Schulung an dem System abgeschlossen war, sollte nun die Einsatzfähigkeit des Rheinmetall-C-sUASSystems unter realen Bedingungen so intensiv wie möglich erprobt werden.
Hierzu wurde ein ausgeklügeltes Testprogramm entwickelt, welches sowohl Test- als auch realitätsnahe Angriffsflüge durch Kleindrohnen umfasste. Es galt, diese Drohnen so früh wie möglich mittels einem breit aufgestellten Sensormix zu detektieren und klar zu verifizieren. Eine mögliche Bekämpfung dieser feindlichen Drohnen wurde mittels Jammer dargestellt. Ein besonderes Highlight war die Einweisung des Jammer-Bedieners über eine Zielzuweisung per Tablet aus dem übergeordneten Führungssystem.
Die Vielzahl der eingesetzten sUAS – von der kommerziell erhältlichen Drohne über Modelle mit Jetantrieb bis hin zu nach dem LTE-Mobilfunkstandard gesteuerten Eigenbau-Drohnen – zeigte deutlich auf, dass moderne Drohnenabwehr nur im Verbund effizient bewerkstelligt werden kann.
„Eine erfolgreiche und intensive Testwoche hat eine Vielzahl wichtiger Erkenntnissen und Erfahrungen erbracht“, so Matthias Diem, Vice President Counter Drones and Aviation Markets. „Die Übung war aus unserer Sicht ein lehrreiches Beispiel, wie innovativ orientierte Streitkräfte gemeinsam mit der Industrie die notwendigen Erkenntnisse gewinnen können, um die Technologien von morgen für mögliche neue Bedrohungen aus der Luft frühzeitig zu entwickeln und anzupassen. Ein großer Dank gilt der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule in Langenlebarn für die großartige Organisation und Durchführung dieser zukunftsweisenden Übung.“
Das österreichische Bundesheer hatte das Anti-Kleindrohnensystem von Rheinmetall ursprünglich für eine sechsmonatige Test- und Evaluierungsphase ausgewählt und angemietet. Im Mai 2022 hatte die Rheinmetall Air Defence AG die neueste Version des schnell einsetzbaren C-sUAS-Systems erfolgreich an das Bundesheer ausgeliefert. Dieser Mietvertrag wurde nun verlängert.
Rheinmetalls C-sUAS-System besteht aus zwei Shelter-Einheiten, die einen schnellen Einsatz dank Standard-Anhängern und LKWs ermöglichen. Die Sensoreinheit kann automatisch hochgefahren werden und ermöglicht die Integration verschiedener Detektionstechnologien – beispielsweise XBand- und S-Band-Radar, passiver Emitter-Locator, ADS-B-Empfänger und weiterer Sensorik, sofern erforderlich. Ein integrierter und stabilisierter elektro-optischer 360°-PTZ-Sensor bietet modernste Überprüfungs- und Verfolgungsmöglichkeiten.
Der separate C2-Shelter bietet einen vollwertigen Bedienerplatz, der auf dem einsatzerprobten Führungssystem Oerlikon Skymaster Command and Control System basiert. Skymaster bietet ein herausragendes Maß an Sensordatenfusion und operativen Funktionalitäten. Hierzu gehören auch die Weitergabe an integrierte Zielführungsgeräte und skalierbare Effektoren für verschiedene Gegenmaßnahmen. Ebenso lässt sich das System an höhere Führungsebenen anbinden.