Der hochmobile Führungs- und Wirkverbund "Mörserkampfsystem" bietet der Bundeswehr eine erhebliche Leistungssteigerung und vor allem die Möglichkeit zur militärischen Reaktion, wo bislang angesichts neuer Bedrohungen oftmals die geeigneten Mittel fehlten. Auch im internationalen Vergleich wird die Bundeswehr mit diesem modernen Wirksystem an der Spitze der technischen Möglichkeiten stehen.
Das luftverladbare Mörserkampfsystem auf Basis des bewährten und bereits in verschiedenen Varianten eingeführten Kettenfahrzeugs Wiesel 2 - eine Eigenentwicklung Rheinmetalls - ist speziell ausgelegt vor allem für Sondereinsatzkräfte und Luftlandetruppen, die unter Schutz operieren müssen. Es löst veraltete, noch manuell zu bedienende Mörser-Systeme des Typs Tampella ab, die längst nicht mehr den Einsatzerfordernissen genügen. Zudem ist die gegenwärtig eingeführte Munition zum Teil über 25 Jahre alt und am Ende ihrer zulässigen Nutzungsdauer.
Die nun in Auftrag gegebenen Fahrzeuge bilden gemeinsam mit den Führungsfahrzeugen einen Mörserzug und sind zur Unterstützung im Einsatz vorgesehen. Insbesondere zur Bekämpfung terroristischer Bedrohungen gegen Lager oder Konvois der Bundeswehr in den Einsatzgebieten kann das neue System künftig eine wichtige Rolle spielen. Dank der erhöhten Munitionsreichweite, der gesteigerten Präzision und der optimierten Wirkung im Ziel ist den Einsatzkräften künftig auch die effektive Bekämpfung von Zielen in schwierigem Gelände oder in urbanem Umfeld möglich.
Das Mörserkampfsystem mit allen Komponenten ist im Militärhubschrauber CH-53 oder in der Transall C 160 luftverladbar. Mit seiner Flexibilität und seiner hohen Mobilität im Gelände eröffnet das System der Truppe im Einsatz eine erhebliche Erweiterung der Fähigkeiten in punkto Kampfkraft, Durchsetzungsfähigkeit und Präzision.
Auch bei der Sicherheit der Besatzung gibt es einen erheblichen Zugewinn gegenüber der alten Technik. Die Wiesel 2 bieten den Soldaten an Bord einen wirksamen Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie gegen ABC-Kampfmittel.
Die Reaktionsschnelligkeit des Systems ermöglicht eine schnelle und bedrohungsgerechte Anpassung an sich ständig ändernde Einsatzbedingungen bei effizientem und effektivem Einsatz der neu entwickelten, reichweiten- und präzisionsoptimierten Mörsermunition. Innerhalb von 60 Sekunden kann Feuerbereitschaft hergestellt werden. Danach können in weniger als 20 Sekunden bis zu drei Schuss abgegeben werden. Circa 15 Sekunden nach Beendigung des Feuerkampfes kann der leichte Panzermörser die bezogene Feuerstellung wieder verlassen, noch bevor seine eigenen Geschosse das gegnerische Ziel erreicht haben. Diese so genannte "Hide-Hit-Run- Hide"-Taktik erschwert die gegnerische Aufklärung erheblich und leistet somit einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit der Soldaten an Bord.
Die Waffenträger sind zwar autonom einsetzbar, doch ein besonderes Leistungsmerkmal des Systems ist ein hohes Maß an Vernetzung mit allen relevanten Einsatzebenen. Die Verbindung der einzelnen Fahrzeugsysteme zu einem einheitlichen Informationsverbund - mit ständigem Austausch einsatzrelevanter Daten - steigert die Reaktionsfähigkeit und die Systemwirkung insgesamt. In Teamarbeit werden Ziele erfasst und identifiziert, Informationen analysiert und verarbeitet, die weitere Vorgehensweise festgelegt, Feuerleitdaten generiert und letztendlich die Waffenträger lePzMrs Wiesel 2 zum Einsatz gebracht.
Die neue Rheinmetall-Mörsermunition im Kaliber 120mm verfügt mit bis zu rund 8000 Metern über eine erheblich gesteigerte Reichweite und zeichnet sich gleichzeitig durch eine signifikant verbesserte Treffgenauigkeit und Wirkung im Ziel aus, die künftig durch endphasengelenkte Munition nochmals optimiert werden soll. Weitere vorgesehene Anwendungen sind Effektmunition wie Nebel- und Infrarot-Leucht- Patronen.