In der Kooperation profitiert die Ukraine durch einen umfassenden Technologietransfer, durch einen Aufbau ihrer wehrtechnischen Kapazitäten im Land, durch zusätzliche lokale Wertschöpfung und zudem die kurzfristige Zulieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland.
Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde jetzt von Vertretern beider Seiten unterzeichnet. Als Einstieg in die Kooperation soll in einem ersten Schritt – vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Genehmigungen – ein Joint Venture gegründet werden, das die Brücke zwischen Rheinmetall und der existierenden staatlichen Verteidigungsindustrie der Ukraine schlägt. Das Closing ist für Ende Juni 2023 vorgesehen, ab Mitte Juli 2023 soll das Joint Venture operativ sein.
Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger: „Es ist uns bei Rheinmetall ein zentrales Anliegen, unsere ukrainischen Partner im Kampf für Freiheit und Demokratie zu unterstützen und ihren dringenden Bedarf so schnell wie möglich zu decken. Rheinmetall ist aufgrund seiner Kompetenzen dazu in der Lage, der Ukraine kurzfristig als auch auf lange Sicht ein wertvoller Partner zu sein. Wir freuen uns darüber, mit Ukroboronprom unter Führung von Yuriy Husyev einen sehr leistungsfähigen und vertrauenswürdigen Partner an unser Seite zu haben.“
Armin Papperger mit Blick auf den Abwehrkampf der Ukraine: „Wir sind stolz darauf, dass von deutscher Seite aus alles dafür getan wird, dem ukrainischen Volk zur Seite zu stehen – durch humanitäre Hilfe, finanzielle Unterstützung und durch die Lieferung militärischer Ausrüstung. Rheinmetall steht dazu auch in enger Verbindung zur Bundesregierung, um so effizient und schnell wie möglich zu helfen. In Zeiten des Wandels übernehmen wir Verantwortung, indem wir unseren Teil zur Sicherung des Friedens in Europa beitragen.“
Yuriy Husyev, Generaldirektor des Staatskonzerns Ukroboronprom: "Ich fühle mich geehrt, das Joint Venture zwischen einem der weltweit führenden Hersteller in der Verteidigungsindustrie, Rheinmetall, und dem bedeutenden ukrainischen Verteidigungsproduzenten Ukroboronprom zu gründen. Wir arbeiten bereits rund um die Uhr für den Sieg – trotz zahlreicher russischer Raketenangriffe konnte Ukroboronprom die Produktion von Militärausrüstung und gepanzerten Fahrzeugen noch steigern. Gemeinsam mit Rheinmetall an unserer Seite werden wir für unser Land noch mehr erreichen können. Wir sind Rheinmetall dankbar für die Bereitschaft, uns gegen Russlands Aggression zu helfen. Wir werden unser Bestes tun, um diese Zusammenarbeit so schnell wie möglich für die Verteidigungskräfte der Ukraine nutzbar zu machen."
In einem ersten gemeinsamen Schritt mit Ukroboronprom sollen Aktivitäten im Bereich der Instandsetzung solcher militärischen Fahrzeuge, die der Ukraine über Ringtausch-Projekte der deutschen Bundesregierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden, den Grundstein dieser Zusammenarbeit bilden.
In späteren Phasen soll sich die Kooperation auf Basis eines umfassenden Technologietransfers der gemeinsamen Herstellung ausgewählter Rheinmetall Produkte in der Ukraine widmen. Zukünftig können im Zuge der Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und Ukroboronprom außerdem unter Beteiligung ukrainischer und deutscher Spezialisten gemeinsam neue militärische Systeme entwickelt und aus der Ukraine heraus exportiert werden.
Über Ukroboronprom:
Der Staatskonzern Ukroboronprom ist ein staatliches ukrainisches Unternehmen der Verteidigungsindustrie mit 65.000 Mitarbeitern, die in verschiedenen Bereichen der Produktion von Verteidigungssystemen tätig sind - unter anderem in der Herstellung und Wartung von gepanzerten Fahrzeugen, Raketen und Artillerie, Radar sowie im Flugzeugbau. Seit den ersten Tagen des Krieges mit Russland unterstützt das Unternehmen die militärischen Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte.