Die strategische Kooperation im Rüstungsbereich hatten die zwei Konzerne bereits im Mai 2023 auf den Weg gebracht. Am 28. September 2023 gab das Bundeskartellamt die Gründung frei, Anfang Oktober 2023 die zuständigen Behörden in Polen und in der Ukraine. Wenige Tage später erfolgten die offizielle Registrierung der Rheinmetall Ukrainian Defense Industry und die Aufnahme der Geschäftstätigkeit.
Das Joint Venture wird in den Bereichen Service- und Wartungsdienstleistungen, Montage, Produktion und Entwicklung von Militärfahrzeugen und zunächst ausschließlich auf dem Staatsgebiet der Ukraine tätig sein. „In Deutschland kommt es weder zu wettbewerblichen Überschneidungen noch gibt es Anhaltspunkte für wettbewerbliche Bedenken“, so das Bundeskartellamt in seiner Pressemitteilung vom 28. September 2023.
Die im Mai 2023 aufgelegte Kooperation zwischen Rheinmetall und der ukrainischen Verteidigungsindustrie soll die rüstungswirtschaftliche Basis der Ukraine und letztlich die nationale Sicherheit des Landes stärken. Es ist beabsichtigt, schrittweise gemeinsame Fähigkeiten in der Rüstungstechnologie in der Ukraine aufzubauen.
Das Land profitiert im Rahmen der Kooperation durch den Auf- und Ausbau wehrtechnischer Kapazitäten vor Ort, die zusätzliche lokale Wertschöpfung sowie durch die kurzfristige Zulieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland.
Den ersten gemeinsamen Schritt in der Zusammenarbeit von Rheinmetall und UDI bildet die Instandsetzung militärischer Fahrzeuge, die der Ukraine über Ringtausch-Projekte der deutschen Bundesregierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden. Kurzfristig soll die Kooperation auf die gemeinsame Herstellung ausgewählter Rheinmetall-Produkte in der Ukraine ausgeweitet werden.
Über Ukrainian Defense Industry (vormals Ukroboronprom): Der Staatskonzern Ukrainian Defense Industry ist ein staatliches ukrainisches Unternehmen der Verteidigungsindustrie mit 67.000 Mitarbeitern, die in verschiedenen Bereichen der Produktion von Verteidigungssystemen tätig sind – unter anderem in der Herstellung und Wartung von gepanzerten Fahrzeugen, Raketen und Artillerie, Radar sowie im Flugzeugbau. Seit den ersten Tagen des Krieges mit Russland unterstützt das Unternehmen die militärischen Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte.