Das Münchner Quartier M-Campus umfasst vier verschiedene Entwicklungsfelder, die in den vergangenen Jahren realisiert wurden. Die Gebäude sind an der mittig gelegenen, grünen Campus-Achse ausgerichtet. Diese öffnet den Blick zum Olympiagelände und vernetzt die bestehenden Biotope in Ost-West-Ausrichtung. Über den Freiraum hinweg stellen Plattenbänder den Bezug zwischen den Randbebauungen her. Extensive Wiesenflächen entfalten mit Magerrasen und solitären, mehrstämmigen Kieferpflanzungen einen rauen Charakter.
In Verbindung gesetzt
Die Gebäudestruktur setzt sich mit dem Neubau des IT-Rathauses fort. In direkter Nachbarschaft zu den SWM ist ein Komplex entstanden, in dem der Eigenbetrieb it@M als zentraler IT-Dienstleister der Stadt seinen Sitz hat. Auf einer Fläche von etwa 38.000 m2 wurde das IT-Rathaus München realisiert. Dieses bildet den östlichen Abschluss des M-Campus. Da das IT-Rathaus direkt an einen vorhandenen Naturraum grenzt, hat das Büro Glück Landschaftsarchitektur BDLA aus Stuttgart als Entwurfsverfasser die Pflanzenauswahl darauf abgestimmt. Motiv für die Gestaltung der Gebäudeanschlüsse ist die „Münchner Schotterebene“: In den Übergängen ist eine Kieslandschaft entstanden, die ein Band mit Gräserpflanzung impliziert. Der Bandcharakter prägt auch diverse Innenhöfe. Buxbaum und Hartriegel formen das immergrüne Grundgerüst mit Stauden und Gräsern. An den Eingängen setzen Pflanzboxen Akzente.
Vertikal installierte, graue und farbige Metalllamellen prägen die Fassadengestaltung der Gebäude. Sie stellen einen Strichcode dar und transportieren so die Tätigkeiten des IT-Dienstleisters symbolisch nach außen. Darüber hinaus definieren klare, geometrische Formen das Erscheinungsbild der Häuser.
Höchste Stabilität gefordert
Um anfallendes Niederschlagswasser im Fassadenbereich des IT-Rathauses sicher abzuleiten, planten die Landschaftsarchitekten der RSP Freiraum GmbH, Dresden, ein umfangreiches Entwässerungssystem ein. Unter anderem sollten Rinnen vor den bodentiefen Fenstern, den Türen und an den Treppen Regenwasser zuverlässig aufnehmen und sich optisch an deren Materialien anpassen. Eine Hohe Stabilität der Produkte war gefragt, da die Entwässerungselemente besonders an der Küchenzufahrt auf der Südseite schweren Lasten durch den Lieferverkehr ausgesetzt sind. Auch an den Haupteingängen müssen die Rinnen stärkeren Belastungen standhalten, da sie dort häufig mit Hubwagen befahren werden.
Rinnen und Roste halten schweren Lasten stand
Mit den Entwässerungssystemen aus Edelstahl und feuerverzinktem Stahl der Firma Richard Brink konnten diese Herausforderungen gelöst werden. Die Entscheidung fiel auf Entwässerungsrinnen des Typs Stabile Magna. Diese sind speziell für den Schwerlastbereich konzipiert. Ebenfalls in Schwerlastausführung kamen Längsstabroste mit einer Stabstärke von 20 x 3 mm als Abdeckung der Rinnen zum Einsatz. An den Eingängen entsprechen die Entwässerungslösungen der Belastungsklasse C 250, an den Küchenzufahrten erfüllen sie sogar die Klasse D 400. Die Rinnen haben eine Einlaufbreite von 153 mm mit der Nennweite DN 100 bzw. 203 mm und DN 150. Der Metallwarenhersteller hat die Länge der Rinnen und Roste in Sondermaßen angefertigt, damit sie sich harmonisch in die Türlaibungen einfügen. Da die Verarbeiter der Gzimi – Garten- und Landschaftsbau GmbH diese Bauteile auf der Baustelle nicht mehr zuschneiden mussten, sparten sie wertvolle Zeit beim Einbau.
Damit das Fassadenwasser direkt versickert, sind die Rinnenkörper an der Unterseite und an der dem Gebäude abgewandten Seite perforiert. Drainbeton nimmt die Feuchtigkeit unmittelbar auf. Zusätzlich führen Kunststoffstutzen an den Rinnen nach unten in die Tragschichten. Die Rinnen und Roste werden durch Punkteinläufe aus Edelstahl ergänzt. Zum Teil sind sie mit Schmutzfangkörben versehen. Gully-Längsstabroste aus feuerverzinktem Stahl decken die Einläufe ab.
Vor den Eingängen stellen zudem parallel verlaufende Schlitzrinnen des Typs Lamina eine ausreichende Entwässerung sicher. Insgesamt wurden 107 lfm dieser Rinnen verlegt. Sie haben eine Gesamthöhe von 260 mm und eine Halshöhe von 160 mm. Angeschlossene Revisions- und Spülkästen dienen der optimalen Säuberung der Rinnen. Da sie mit dem umgebenden Plattenmaterial ausgelegt sind, ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild.
Durch ihr dezentes Design lassen sich die Entwässerungslösungen mit den verschiedenen Bodenbelägen am IT-Rathaus kombinieren. Während an den Eingängen Granitpflaster verlegt wurde, kamen in den Höfen Betonplatten zum Einsatz. Grobe Kiesschüttungen umranden die Fassaden. Sichtbetonplatten auf dem zentralen Grünstreifen mit wassergebundener Decke verbinden die einzelnen Gebäude.
Umfassendes Gesamtsystem realisiert
Darüber hinaus dient das grüne Campusband zwischen den Häusern der Versickerung: Am IT-Rathaus wurde ein Rigolsystem angelegt. Wasser von den befestigten Flächen sowie von den Dachabläufen wird hier aufgenommen und versickert. Zusammen mit den Entwässerungsrinnen der Firma Richard Brink ergibt sich ein ausgedehntes System, das den M-Campus dauerhaft vor Feuchtigkeitsschäden schützt.