Das Museum Lüneburg schließt das Museum für das Fürstentum Lüneburg sowie das Naturmuseum ein. Zusätzlicher Partner ist die Stadtarchäologie des Ortes. So können die Besucher der Dauer- und Wechselausstellungen historische Zeugnisse unter den Gesichtspunkten von Kulturgeschichte, Naturkunde und Archäologie erleben.
Architektur lässt Exponate wirken
Auf Rundwegen entdecken Museumsgänger die Stadtentwicklung Lüneburgs von früher bis heute. Dabei durchschreiten sie Gebäude aus verschiedenen Zeiten: 1891 eröffnete das Museum in dem Gründungsbau an der Ilmenau. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzen Anbauten nach den Entwürfen des Architekten Franz Krüger das Bauwerk. 1970 wurde der von Kriegsschäden gezeichnete Südflügel wiederhergestellt. Um die Lüneburger Museumslandschaft an einem zentralen Ort zu bündeln, ließ die Hansestadt nun zusätzlich einen Neubau errichten. Nach dreijähriger Bauzeit verbindet dieser jetzt alle Räumlichkeiten und erweitert die Ausstellungsfläche. Auf zwei Ebenen mit Grundflächen von jeweils 300 Quadratmetern in den einzelnen Baukörpern befinden sich die Sammlungen der Kulturschätze.
Backstein ist das vereinende Element der verschiedenen Gebäudeabschnitte. So gliedern hervortretende Lisenen, pilaster-ähnliche Backsteinreihen, auch die Fassade des Neubaus. Insgesamt ist diese von einem geradlinigen Raster geprägt. Wiederkehrende Ausblicke nach draußen erleichtern die Orientierung in den Ausstellungsräumen. Die an der Willy-Brandt-Straße liegende Seite ist nahezu fensterlos und sorgt somit im Innern für Ruhe und eine auf die Exponate ausgerichtete Blickrichtung. Im Museumscafé mit angeschlossenem Außenbereich können die Besucher die gewonnenen Eindrücke auf sich wirken lassen.
Entwässerungssystem nach Maß
Um Regenwasser an der Fassade zuverlässig abzuleiten, verbauten Mitarbeiter der Hamburger Boymann Garten- und Landschaftsbau GmbH Stabile-Entwässerungsrinnen der Firma Richard Brink. Sie kommen sowohl vor dem Haupteingang als auch vor den Terrassenzugängen des Cafés zum Einsatz. In einem Innenhof befinden sie sich vor den Türen ebenso wie an den Fensterfronten des neuen Gebäudes. Zusätzlich zu den Rinnen aus 1,5 Millimeter Edelstahl wurden 14 Endstücke montiert. Sieben Stutzen aus Polypropylen und CoPolymer mit 15 Prozent Glasfaser sorgen für den Anschluss an die Entwässerungsleitungen und den gezielten Ablauf des Wassers. Die Rinnen leiten das Niederschlagswasser über normgerechte Grundleitungen direkt in die Ilmenau.
Der Bauherr stellte einen hohen optischen Anspruch an das Projekt. Design-Roste des Typs Staccato ergänzen die Stabile-Rinnen und betonen die Tür und Fensterlaibungen des Gebäudes. Die Längsstabroste aus Edelstahl zeichnen sich durch ihre unterbrochene Struktur aus. Auf Kundenwunsch hat die Richard Brink GmbH & Co. KG alle Produkte maßgefertigt. Sie haben je nach Fenster- und Türbreite verschiedene Längen sowie Einlaufbreiten von 380 bis 415 Millimeter. Die Roste überschreiten die Laibungstiefe der Fenster und Türen, sodass diese besonders in Szene gesetzt werden. Gemäß den Anforderungen hat der Metallwarenhersteller die Roste mit einer dunkelgrauen DB-Pulvereinbrennbeschichtung versehen und die Trittflächen angeschliffen. Dank der individuellen Anpassungen tritt das Entwässerungssystem aus dem rein funktionalen Bereich heraus und wird zum Design-Objekt.
Einladende Gestaltung
Durch die spezifische Gestaltung mit ausgewählten Produkten erhält das neue Gebäude einen ausdrucksstarken Charakter. Dieser fügt sich in den Bestand ein, entwickelt mit seiner Großzügigkeit dennoch ein hohes Maß an Eigenständigkeit. Die Außenbereiche des Museums wirken einladend und bilden den Zugang zu Lüneburgs Geschichte, Gegenwart und Zukunft.