Bei der Verleihung vom Deutschen Rechenzentrumspreis hat Rittal in der Kategorie 2 "Innovative Rechenzentrumsanwendungen" den Publikumspreis für eine Anwendung bei der Celler Brunnenbau GmbH erhalten. Bei diesem Kundenprojekt erfolgt die Klimatisierung des Rechenzentrums über Geothermie. Dabei wird das im Data Center aufgeheizte Kühlmedium über Sonden ins Erdreich geleitet und hier abgekühlt, so dass es im Anschluss direkt wieder zu Kühlzwecken verwendet werden kann.
In der zweiten der insgesamt vier Kategorien waren Unternehmen aufgerufen, Rechenzentrumsanwendungen beziehungsweise -lösungen einzureichen, die in ihrem Zusammenwirkung die Investitionskosten senken, den Rechenzentrumsbetrieb vereinfachen und kostengünstiger gestalten. Der Deutsche Rechenzentrumspreis wird seit 2010 jährlich in vier Kategorien ausgelobt. 2011 hatte die zehnköpfige Fachjury 40 Einreichungen von mehr als 30 Firmen zu prüfen und zu bewerten.
"Energieeffizienz hat bei der Entwicklung von zukunftsträchtigen Klimalösungen bei Rittal Priorität", so Michael Nicolai, Director International Project & Product Support bei Rittal. "In diesem Pilotprojekt haben wir gezeigt, dass sich Geothermie hervorragend für eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Klimatisierung von Rechenzentren eignet. Bei der Celler Brunnenbau GmbH benötigen neben den Servern nur noch die Pumpe und die LCPs für die Kühlung Strom. Wir freuen uns, dass die Fachbesucher unsere Lösung sowohl für innovativ als auch für umsetzbar befanden."
Bei der Celler Brunnenbau GmbH werden die Serverschränke im Rechenzentrum mit einer besonders effizienten und innovativen Lösung gekühlt. Die geothermische Anlage besteht aus einer 120 Meter tiefen Bohrung mit einer installierten Erdwärmesonde, durch die ein Wasser-Glykol-Gemisch in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. In der Erde wird es herunter gekühlt und kommt selbst an heißen Sommertagen mit maximal 14 Grad Celsius an die Oberfläche. Von hier gelangt das Gemisch direkt in den Kreislauf der flüssigkeitsbasierten Kühlmodule Rittal Liquid Cooling Package (LCP), die die Server-Racks im Rechenzentrum kühlen. Im Gegensatz zu herkömmlichen, mit Kompressoren gekühlten Anlagen, bei denen rund die Hälfte des Energieverbrauchs auf die IT-Infrastruktur entfällt, kommen in Celle mehr als 90 Prozent der Energie direkt bei den Servern an.
Die Rittal LCPs verfügen mit eingebauten Temperaturfühlern sowie Steuerungssystemen über eine eingebaute "Intelligenz" und können zudem mit netzwerkfähigen Geräten kommunizieren. In der Anwendung bei der Celler Brunnenbau GmbH misst das Kühlmodul die Temperatur am Server-Rack und übergibt die Daten an eine Steuerungs-Software. Die Rittal Management Software RiZone berechnet aus den Daten des LCPs die nötige Energieleistung und regelt die Pumpe entsprechend.