Anfang Juni fand das zweite Tunnel Kolloquium bei Rittal in Herborn statt. Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen und Ämtern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutierten aktuelle Herausforderungen und Lösungen der Tunneltechnik. Hintergrund der Diskussion ist die weltweit steigende Anzahl an Verkehrstunnel- und Bergwerkprojekten und die damit einhergehenden veränderten Anforderungen an die Sicherheit und Verfügbarkeit der eingesetzten Technologien.
Martin Roßmann, Hauptabteilungsleiter der Forschung und Grundlagenentwicklung bei Rittal kommentierte den Nutzen einer solchen Veranstaltung: "Durch Zusammenkünfte wie das Tunnel Kolloquium können wir gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Anwendung Lösungen für zukünftige Fragestellungen entwickeln."
In seinem Vortrag verdeutlichte Martin Roßmann, dass das Thema Ressourcennutzung angesichts der erschöpften Vorkommen vieler Rohstoffe eine immer größere Rolle spielen wird. Er erläuterte am Beispiel der Brennstofzelle, welche Lösungen Rittal entwickelt, um dieser Herausforderung zu begegnen: "Rittal ist Technologietreiber im Bereich der Brennstoffzelle. Mit der Brennstoffzelle RiCell bieten wir ein umweltschonendes Produkt an, das unter anderem in Tunneln bei Störungen der Energieversorgung als Notstromaggregat genutzt werden kann."
In Europa, Asien und Amerika lässt sich ein wachsendes Potenzial an Straßen- und Bahntunnelprojekten verzeichnen. In den nächsten Jahrzehnten sollen mehrere sogenannte Megatunnel mit Strecken bis zu 100 km entstehen, wie Prof. Dr. Alfred Haack von der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (Stuva) in Köln in seinem Vortrag im Rahmen des Kolloquiums aufzeigte.
Wie auch im Verkehrstunnel sind die Versorgung mit autarker Energie und der Aufbau umfassender Sicherheitssysteme zentrale Herausforderungen der Bergwerktechnik. Weltweit entwickelt sich der Bergbau zur Zukunftsbranche. Grund ist die global steigende Nachfrage nach Rohstoffen, die einem immer knapper werdenden Angebot gegenüber steht. Zunehmend werden deshalb tief liegende Schichten mit einem vergleichsweise niedrigen Vorkommen erschlossen.
Eine umfassende Sicherheit kritischer Infrastrukturen gewährleistet der Einsatz des Wireless CMC-TC Überwachungssystems von Rittal. Von Luftstrom bis Rauchmeldung können eine Vielzahl von Faktoren überwacht werden. Die Sensoren bieten auch unter schwierigen Bedingungen eine robuste Funkkommunikation. Aufgrund einer besonders hohen Batterielebensdauer von mindestens fünf Jahren sind sie praktisch wartungsfrei. Durch die Ergänzung mit mobilen Sensoren eignet sich das System auch zur Lokalisierung und Überwachung von Personen und Maschinen. Die Messung biometrischer Daten, wie dem Herzschlag, und die Möglichkeit Notrufsignale über die Sensoren zu senden beschleunigt und vereinfacht Rettungseinsätze.
"Der Bereich der Tunneltechnik ist ein wichtiges Anwendungsfeld für die Produkte von Rittal. Die gemeinsame Diskussion im Rahmen des Tunnel Kolloquiums hat uns darin bestätigt, weiterhin innovative Lösungen für Tunnel und Bergbau zu entwickeln und uns wichtige Impulse für die Zukunft gegeben," fasste Martin Roßmann den Erfolg der Veranstaltung zusammen.