Module zu standardisieren und als funktionelle Steckkarten aufzubauen, hat sich in der Industrie bestens bewährt; denn damit werden diese universell verwendbar. Das bedeutet, dass für neue Applikationen nicht alles von Grund auf neu entwickelt werden muss, sondern auf eine "Hardwarebibliothek" zugegriffen werden kann. Die hohe Modularität des MicroTCA Standards hat auch deshalb das besondere Interesse der Industrie geweckt.
Als unmittelbare Antwort stellt Rittal nun den MicroTCA Cube vor, der als erste Lösung des Unternehmens für das industrielle Umfeld auf der Spezifikation MicroTCA.0R1.0 basiert. Durch die kompakten Gehäuseabmessungen von 307 x 118 x 285/319 mm ist ein platzsparender Einbau möglich – wie dies ganz speziell bei Maschinensteuerungen und in der Automatisierungstechnik gefordert wird. Das Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt und ausreichend stabil für den Einsatz in Industrieumgebungen.
Die Montage kann sehr variabel erfolgen: Auf einer Tragschiene, direkt auf die Montageplatte des Schaltschranks oder aber an der Maschine selbst. Dazu dienen die als Zubehör erhältlichen Adapterbleche mit integrierten Schlüssellochbohrungen bzw. Winkel für die Montage direkt auf Tragschienen. Beides lässt sich auf die Rück- oder Seitenwand des Gehäuses montieren.
Insgesamt sieben Steckplätze (6 x AMC, 1 x MCH) stehen zur Verfügung. Eine steckbare Lüftereinheit mit zwei Axiallüftern und Filter übernimmt die zuverlässige Wärmeableitung. Das Gehäuse ist komplett montiert, mit Backplane bestückt, verdrahtet sowie geprüft und wird serienmäßig mit einem integrierten AC/DC Netzteil mit 250 W Leistung geliefert. Wie von Rittal gewohnt, bedeutet dies für den Benützer: Eigene AMCs und MCH stecken – Rechner läuft – Anwendung starten!
Wie bekannt, ist MicroTCA (MTCA, mTCA, µTCA) die "Weiterentwicklung nach unten" des AdvancedTCA Standards für weniger komplexe Aufgaben auch außerhalb der Telekommunikation. Zur Anwendung kommt prinzipiell die gleiche Technologie. Allen voran sind dies die vielseitigen, modularen und dadurch sehr erfolgreichen Advanced Mezzanine Cards (AMC). Sie werden bei MTCA direkt in die Backplane gesteckt: Auf kleinstem Raum entstehen Systeme mit hoher Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit. Die anspruchsvolle Systemsteuerung, inklusive Selbstdiagnose und Switch-Funktion, übernimmt der MCH (MicroTCA Carrier Hub).