Herborn, 24. Juli 2014 - Wo der hessische Lahn-Dill-Kreis an seine Grenzen kommt, fängt das Engagement der Rittal Foundation an: In insgesamt 21 Projekten haben die Helferinnen und Helfer von Rittal das Schulgelände der Otfried-Preußler-Schule für Behinderte auf Vordermann gebracht. Nach 40 Jahren war das Schulgelände sanierungsbedürftig geworden. Mit viel Engagement und Begeisterung stellten die Freiwilligen unter anderem ein behindertengerechtes Hochbeet zum Selbergärtnern und für den Unterricht einen Fahrradparcours auf dem Schulhof zur Verkehrserziehung sowie ein Fallschutzpflaster für Kinderwippen fertig.
"Als ich hörte, dass die Otfried-Preußler-Schule den Schulhof renoviert, haben wir spontan Hilfe angeboten", sagt Christoph Caselitz, Rittal Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Rittal Foundation. "Neben finanzieller Unterstützung ist es mir besonders wichtig, auch praktische Hilfe zu leisten. Von der Resonanz bin ich überwältigt: In kürzester Zeit haben sich fast 140 Mitarbeiter gemeldet, die ihre freie Zeit, Werkzeuge und Arbeitskraft in den Dienst der guten Sache stellen wollen. Das bewegt mich sehr und ich bin auch ein Stück weit stolz, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so für ihre Mitmenschen engagieren. Ich bedanke mich bei allen für den tollen Einsatz."
Trotz der Hitze Gänsehaut
"Als wir bei Rittal angefragt haben, dachten wir, es würden vielleicht 15 Helfer", blickt Schulleiterin Elisabeth Cloos zurück. "Vor vier Wochen hieß es schon 65. Jetzt sind fast 140 Helfer hier. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, wie Sie alle Ihre Freizeit schenken, um uns zu helfen. Ganz herzlichen Dank!", rief sie den Helferinnen und Helfern von Rittal zu.
"Unglaublich, wie viele fleißige Helfer hier wie die Ameisen über das Schulgelände laufen und arbeiten", staunte auch Heinz Schreiber. Der Erste Kreisbeigeordnete des Lahn-Dill-Kreises ist zuständig für die Schulen im Kreis und stattete den Helfern am Samstag einen Besuch ab. "Der Lahn-Dill-Kreis bedankt sich ganz aufrichtig dafür, dass Sie hier etwas tun, was der Kreis aus seinen Mitteln nicht bereitstellen kann. Es ist einfach toll, was möglich ist, wenn so viele Leute anpacken. Dann ist es auch egal, ob es 35 Grad sind."
Großprojekt nur mit Unterstützung möglich
"Ich war schon mit meiner Tochter bei der letzten Mitarbeiteraktion in Breitscheid dabei - das hat mir super gefallen", sagt Carsten Kroll, Gruppenleiter Vertriebsinnendienst Technik und Konstruktion in Herborn. "Die Stimmung heute war klasse, alle haben gemeinsam angepackt, vom Angestellten bis zum Chef. Es hat Spaß gemacht, die Kollegen auch mal abseits der Arbeit bei so einer Aktion kennenzulernen. Und es ist besonders schön zu wissen, dass die Schüler der Otfried-Preußler-Schule ihre Pausen bald auf dem neuen Schulhof verbringen werden."
Mit nur zwei Wörtern antwortete Antje Brauer auf die Frage, warum sie an ihrem freien Samstag und bei Sommerhitze die Mitarbeiteraktion dem Freibad vorzieht: "Macht Spaß!" Mehr Zeit für eine längere Antwort war auch nicht, schließlich hatte die Mitarbeiterin aus dem Rittal Marketing die Aufgabe, ihren Kollegen die Schubkarren mit Pflastersteinen oder Sand aufzufüllen - und die brauchten für die vielen Baustellen reichlich Nachschub.
Die Schülerinnen Jasmin und Lisa haben auch kräftig mitgearbeitet. Im unteren Pausenhof war eine Kreativwerkstatt eingerichtet. Dort galt es, Dutzende ausgedienter Kantinentabletts zu verzieren, um damit später eine triste Betonwand auf dem Schulhof zu verschönern. "Ich habe einen Fisch gemalt", zeigt die 15-jährige Jasmin stolz eines ihrer vielen Kunstwerke. Ob sie so eine Aktion wie heute mit so vielen Menschen in der Schule schon einmal erlebt hat? "Nein!", ist sich die Schülerin ganz sicher. Und wie sie das findet? "Schön! Die Männer sind schon ganz weit gekommen mit der Arbeit!"
Viel grauer Beton
Für die Schülerinnen und Schüler hat die Dillenburger Schule drei Pausenhöfe, die in den vergangenen 40 Jahren seit der Gründung der Schule kaum verändert wurden. Viel Beton ließ die Pausenzonen trist und grau und alles andere als einladend aussehen. Seit etwa einem Jahr verfolgt die Schule daher das Projekt "Nicht warten, sondern starten!", bei dem alle Pausenhöfe grundlegend restauriert werden sollen. Eine kostspielige Angelegenheit, für die rund 240.000 Euro veranschlagt sind.
Das Problem: Der Lahn-Dill-Kreis muss bereits eine teure Sanierungsmaßnahme am Schulgebäude selbst finanzieren und hat aufgrund seiner finanziellen Lage keine Mittel mehr für eine Renovierung des Schulhofs. Daher setzt die Schule auf private Spenden und Hilfen und hat gute Erfahrungen mit Bautagen gemacht, die sie zusammen mit heimischen Firmen veranstaltet. Die Aktion der Rittal Foundation ist mit deutlichem Abstand die größte dieser Art.