„Wer sich hinstellt und fordert, also die Erwartungshaltung hat, dass andere gefälligst die Situationen ändern, unter denen man selber am meisten leidet, der wird nicht weiter kommen. Nehmen wir unsere Herausforderungen doch lieber selbst in die Hand!“ Deutliche Worte von Robert Merz, dem Gründer der KFZ-Rockstars, einer Vereinigung von handverlesenen Autowerkstätten, Autohändlern und Karosserie- und Lackbetrieben, die es sich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsam die Wertschätzung für das Kfz-Handwerk zurückzuerobern.
„Wenn ich solche Probleme habe“, so Robert Merz, „dann muss ich bei mir selber mit der Lösung beginnen.“ Das Nachwuchsproblem im Kfz-Handwerk beginne schon in der eigenen Familie, so Merz: „Wenn keines meiner Kinder nicht einmal ansatzweise darüber nachdenkt, später meinen Betrieb übernehmen möchte, dann stimmt doch etwas nicht. Und wenn die eigenen Kinder der Meinung sind, Papas Beruf bestehe aus schmutzigen Fingern, ständigem Ärger mit Kunden und viel Stress, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Nachwuchs ausbleibt. Und dass der Beruf des Mechatronikers oder Kfz-Meisters dann auch in der Schule und unter den Schülern selbst gar kein Thema mehr ist, wenn es um die Wahl des Ausbildungsplatzes geht, ist eine gleichermaßen fatale wie logische Konsequenz. Negative Mundpropaganda sozusagen.“
Mit dem Trainingsprogramm Rockstar-Life setzt Robert Merz genau hier an. „Wir bringen unseren Mitgliedsbetrieben bei, die Vorgehensweise mit ihren Kunden und die Betriebsabläufe zu optimieren. So werden Aufträge planbar und gleichzeitig lukrativer, während der Stress im Betrieb schwindet. Wer das konsequent anwendet, hat binnen kürzester Zeit weniger Stress dank optimal geplanter Aufträge, bessere Erträge und schreibt keine Kostenvoranschläge mehr. Die Mitarbeiter sind wesentlich zufriedener und Papa ist nicht nur früher zuhause sondern auch um einiges entspannter“, erklärt Merz und fügt hinzu: „Wir haben inzwischen dutzende elterliche Betriebe, deren Kinder mit einem Mal Interesse am Berufsleben der Eltern zeigen und die das auch so in ihrem Schulumfeld kommunizieren. Hier steht also zum einen die nächste Generation in den Startlöchern, um die Familienbetriebe weiterzuführen. Gleichzeitig werden Mitschülerinnen und Mitschüler sensibilisiert, den Ausbildungszweig des Kfz-Handwerks unter neuen Gesichtspunkten zu sehen und als attraktiv zu betrachten.“
Wie reden die Mitarbeiter außerhalb des Betriebs über ihren Job? Für Robert Merz ein weiterer Punkt, um den Hebel anzusetzen. „Hier haben wir beste Chancen, den eigenen Nachwuchs zu fördern. Denn wenn meine Mitarbeiter in ihren Familien und ihrem privaten Umfeld berichten, dass die Arbeit Spaß macht, abwechslungsreich ist, die Bezahlung gut und der Chef fair ist, dann ist das ein perfektes Aushängeschild für ein Unternehmen. Das setzt voraus, dass KFZ-Rockstar Betriebe in erster Linie lukrative und technisch interessante Aufträge haben, die in Ruhe abgearbeitet werden können. Eben die Arbeiten, für die echte Vollblut-Schrauber brennen.“ Die Logik ist also simpel: Dank des Trainings und der Prozesse haben KFZ-Rockstars bessere Aufträge, mehr Ruhe im Betrieb, keine unangenehmen Überraschungen, mehr Ertrag und sie können entsprechend bessere Gehälter fürs Team bezahlen. Für Robert Merz steht fest: „Eine bessere Empfehlung für einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz, als aus dem eigenen Bekannten- und Freundeskreis, kann es kaum geben.“
Wie werden Betriebe in Ihrer Region wahrgenommen? Wie steht es um die Wertschätzung für die Arbeit, die Kfz-Techniker täglich leisten, um Kunden sichere Mobilität zu ermöglichen? Wer folgt ihren Webseiten und ihren Social Media Auftritten? Auch hier steckt laut Robert Merz viel Potenzial drin, welches aber häufig ungenutzt bleibt. „Familie, Freunde, und Stammkunden sind die klassischen Follower von Werkstätten”, weiß Robert Merz. “Damit bleiben aber nahezu alle Informationen und Neuigkeiten in der eigenen Blase. KFZ-Rockstar-Betriebe schaffen es dagegen, zum Nummer 1-Experten einer ganzen Region zu werden, zum ersten Ansprechpartner bei Autofragen. Das gelingt ihnen, indem sie Autofahrer in ihrer Region, die noch keine Kunden sind, in eigenen Social Media Gruppen versammeln. Solche Gemeinschaften haben häufig bereits nach wenigen Wochen zwischen 2.000 und 10.000 Mitglieder.” Über diese Bekanntheit und Reichweite steige automatisch die Wertschätzung des Betriebs, sowie die Anerkennung für das Kfz-Handwerk. Und das mache schließlich auch für die Mitarbeiter den Unterschied zu anderen Betrieben aus, so Merz. Niemand sei mehr “nur ein Schrauber”, der Beruf entwickle Rang und Namen, schildert Merz weiter. “Natürlich befinden sich in diesen Gruppen viele potenzielle Kunden, aber eben auch Techniker und potentiell Auszubildende, die merken, dass es einen Arbeitgeber gibt, bei dem das Kfz-Handwerk wieder etwas Besonderes und von der Region Geschätztes ist“.
Drei klare Ansätze, mit denen es KFZ-Rockstar Betrieben nun schon seit Jahren gelingt, den schlechten Rahmenbedingungen am deutschen Arbeitsmarkt wirksam zu trotzen. „Unsere Betriebe lernen, dass sie aus der Vergleichbarkeit raus müssen“, so Robert Merz. „Sie haben es nicht nur verstanden, sondern sie leben diese Unterschiede. Damit sind sie erfolgreicher, zufriedener und profitieren darüber hinaus noch von unserer unglaublich starken Gemeinschaft. Und dann macht das Kfz-Handwerk plötzlich wieder Spaß – egal was um einen herum passiert.“