Die Aufdeckung der Ursachen von Krankheiten, die die Ökosysteme der Erde bedrohen, ist ein wichtiges Element des Wildtiermanagements, einer Fachrichtung mit wachsender Bedeutung. Die 454 Sequencing Systeme liefern Wissenschaftlern tiefere Einblicke in viele Krankheiten des Menschen, aber auch von verschiedenen Krankheiten, die wild lebende Tiere bedrohen. Ein Beispiel dafür ist DFTD (engl. devil facial tumor disease, deutsch etwa Teufelsgesichtstumorkrankheit), ein übertragbarer Krebs, der nur bei Tasmanischen Teufeln vorkommt und durch Bisse von Tier zu Tier übertragen wird. Bei dieser tödlichen Krankheit treten große Tumoren im Gesicht und im Mund auf, die sich oft bis in die inneren Organe ausbreiten. Laut Aussage von Wissenschaftlern könnte die rasche Ausbreitung von DFTD in Verbindung mit dem Mangel an diagnostischen Möglichkeiten, Behandlungen und Impfstoffen zu einem Aussterben der wild lebenden Tasmanischen Teufel innerhalb der nächten 35-50 Jahre führen.
Das Team verwendete das Genome Sequencer FLX System, um gesunde und kranke Transkriptome - also alle Gene, die in einer gewissen Zelle "angeschaltet" sind - zu sequenzieren. Anschließend verglichen die Forscher die Genexpression der beiden Gewebe und fanden heraus, dass die genetische Signatur der Tumoren am ehesten der von Schwann-Zellen entsprach, die man im peripheren Nervensystem findet. Wie aus diesen Nervensystemzellen Krebszellen wurden, ist noch unbekannt.
Die Initiative ist eine von mehreren internationalen Projekten zur vollständigen Charakterisierung des Genoms des Tasmanischen Teufels mit Hilfe des 454 Sequencing Systems. Eine Team von Wissenschaftlern der Pennsylvania State University und des Children's Cancer Institute Australia verwendet die GS FLX Plattform mit dem GS FLX Titanium System beispielsweise, um das gesamte Genom zweier geografisch weit voneinander getrennten Tasmanischen Teufel zu sequenzieren. "Die mit dem 454 Sequencing System von Roche erzielten langen Leseweiten ermöglichten die Identifizierung der genetischen Variabilität schon vor Fertigstellung der vollständigen Genomsequenz. Mit diesem Ansatz waren wir in der Lage, sehr schnell das Ausmaß der genomweiten genetischen Vielfalt des Tasmanischen Teufels festzustellen.", sagte Vanessa Hayes vom Children's Cancer Institute Australia.
"Wir freuen uns, dass die 454 Sequencing Plattform in vielen Studien zum Wildtiermanagement eingesetzt wird, zurzeit unter anderem in Forschungen an Orcas, Honigbienen, Lachsen und dem Tasmanischen Teufel.", sagte Christopher McLeod, Präsident und Geschäftsführer von 454 Life Sciences. "Beim Tasmanischen Teufel hilft die Plattform durch Aufdeckung wichtiger Hinweise zur molekularen Grundlage der tödlichen Krebserkrankung, die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren."
Weitere Informationen zu den 454 Sequencing Systemen finden Sie auf www.454.com.