Die Produktionsanlage wurde nach nur dreijähriger Bauzeit fertig gestellt. Rund 150 neue Arbeitsplätze werden durch diese jüngste Investition in die Biotechnologie geschaffen. Nach den Zulassungsverfahren durch die Behörden soll in der Anlage ab Anfang 2009 der Wirkstoff Trastuzumab hergestellt werden.
Erst im Mai dieses Jahres hat Roche ein neues Biotechnologie-Produktionsgebäude von gleicher Größe in Basel in Betrieb genommen. Insgesamt verfügt die Roche-Gruppe über die weltweit größten Produktionskapazitäten zur Herstellung von Biotech-Produkten. 14 Biopharmazeutika der Roche-Gruppe befinden sich derzeit auf dem Markt und Roche verfügt zudem über eine der vielversprechendsten Biotechnologie-Pipelines der Branche.
„Frühzeitige und kontinuierliche Investitionen in die Biotechnologie, wie hier in Penzberg, tragen nicht nur zum wirtschaftlichen Wachstum des Unternehmens und der Region bei. In erster Linie profitieren davon die Patientinnen und Patienten. Gerade in der Krebsbehandlung sind dank der Biopharmazeutika völlig neue zielgerichtete Behandlungsansätze möglich Mitteilung an die Medien: Roche baut Führungsposition in der Biotechnologie aus, Seite 2 geworden, welche Leben verlängern und Krebs zunehmend zu einer beherrschbaren Krankheit werden lassen“, sagte Franz B. Humer, Verwaltungsratspräsident und CEO von Roche.
Welch großer Bedarf an biotechnologisch hergestellten Medikamenten besteht, zeigt die Tatsache, dass bereits Mitte Juli die Bauarbeiten für die Erweiterung des heute eingeweihten Produktionsgebäudes Biologics IV beginnen. Es wird in einer Bauzeit von etwa 24 Monaten eine weitere neue Biotech-Produktionsanlage entstehen, in der ein Wirkstoff zur Behandlung von Anämien produziert werden wird. Das Investitionsvolumen dafür ist mit ca. 200 Millionen Euro vorgesehen und es werden ungefähr 70 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen.
Über Brustkrebs und Trastuzumab
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Acht bis neun Prozent aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Weltweit wird jährlich bei über einer Million Frauen Brustkrebs diagnostiziert, und nahezu 400.000 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Krankheit.
Beim HER2-positiven Brustkrebs sind auf der Oberfläche der Krebszellen erhöhte Mengen des Wachstumsfaktors HER2 vorhanden. Man spricht deshalb von einer „HER2-Überexpression“und einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs, die schlecht auf Chemotherapie anspricht. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei rund 20–30% aller Fälle ein HER2-positiver Tumor vorliegt.
Trastuzumab (Herceptin) ist ein humanisierter Antikörper, der auf HER2 ausgerichtet ist und dessen Funktion hemmt. Neben seiner Wirksamkeit bei Brustkrebs im Frühstadium hat Trastuzumab auch eine Verbesserung der Überlebensdauer bei fortgeschrittenem (metastasierendem) Brustkrebs und ebenso in Kombination mit Hormontherapien gezeigt.
In der Europäischen Union wurde das Medikament im Jahr 2000 zur Behandlung von fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs und 2006 zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium zugelassen. Im Mai 2007 kam die Zulassung in Kombination mit einer Hormontherapie bei fortgeschrittenem Brustkrebs. Herceptin wird in den USA von Genentech, in Japan von Chugai und in den übrigen Ländern von Roche vertrieben. Bislang haben rund 400.000 Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs eine Therapie mit Herceptin erhalten.