Das Entgraten von beispielsweise Gusswerkstücken mittlerer Größe sowohl im Außenbereich als auch im Werkstückinneren (z.B. Kühlkanäle) wird hier mit Hilfe von zwei Robotern vollautomatisch durchgeführt. Die Bearbeitungszelle, die entweder komplett durch einen Schutzzaun oder eine Schalldämmkabine eingehaust ist, wird durch das Werkstücktransportsystem (Rollenbahn, Transportband etc.) durchquert. Das eigentliche Werkstückhandling erfolgt durch einen 6-Achs-Roboter mit entsprechend angepasster elektropneumatischer Greifereinheit. Diese entnimmt das Rohteil vom Transportsystem und setzt es in der dafür vorgesehenen Wendekammer-Strahlanlage vom Typ RWK 6/12-2 ab. Das Rohteil wird nun geklemmt und durch eine 180°Drehung des Drehtisches in den Strahlbereich befördert. Anschließend übernehmen zwei Hochleistungs-Schleuderräder vom Typ Hurricane® das strahltechnische Bearbeiten der Werkstückoberfläche, wobei sich das Werkstück selbst kontinuierlich über einen separat angetriebenen Satelliten im Strahlbereich dreht. Parallel wird der Beladebereich der Strahlanlage mit einem weiteren Rohteil beschickt. Nach Ablauf der Strahlzeit erfolgt wiederum eine 180°Taktung, so dass das fertig bearbeitete Werkstück vom Handlingroboter entnommen und in die nebenstehende Druckstrahlkabine eingelegt werden kann. Angeschlossen an diese Druckstrahlkabine ist eine zweite Robotereinheit, die mit einer Druckstrahldüse (bzw. einem entsprechenden Düsenstock) versehen ist. Der Strahlkopf selbst ist durch ein patentiertes Dichtsystem staubdicht vom Außenbereich abgeschottet. Dies erlaubt ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit des Strahlroboters bei gleichzeitiger Maximierung der Strahlanlagenabdichtung. Der Strahlroboter fährt das vorprogrammierte Muster der im Werkstück befindlichen Kanäle ab und entfernt durch gezieltes Strahlen direkt in die Bohrungen Grate innerhalb des Werkstückes. Ist dieser Strahlzyklus abgelaufen, greift der Handlingroboter das fertig bearbeitete Werkstück auf, entleert dies durch entsprechende Rotationsbewegungen und setzt es positionsgenau auf dem Werkstücktransportsystem ab. Damit endet der Gesamtzyklus.
Die Wirtschaftlichkeit und die mögliche Kostenreduzierung durch dieses System wird vor allem dann deutlich, wenn man es mit den bisherigen "konservativen" Bearbeitungsmethoden vergleicht. Sowohl der Einsatz von Hängebahn-Strahlanlagen für die Außenbearbeitung, wie auch das häufig manuell durchgeführte Druckstrahlen des Innenbereiches binden Personal und somit Kosten. Die Investitionen für die Strahlroboter (inklusive Programmierung und Wartung) amortisieren sich somit nach kurzer Zeit. Eine effektive Kostenersparnis innerhalb des ersten Jahres (im 3-Schicht-Betrieb) von bis zu 200.000 EUR ist durchaus möglich. Die Zielsetzung von Rösler, dem Kunden wirtschaftliche Bearbeitungskonzepte zu bieten, setzt sich so auch im Bereich der Schwerindustrie fort.