Rösler Schweiz AG.
Einerseits ist es die Forderung nach Kraftstoff- und Emissionsreduzierung, andererseits der zunehmende Kostendruck, was die Automobilindustrie nach alternativen Materialien Ausschau halten lässt. Anforderungen, denen Duroplaste durchaus gewachsen sind. Daher kommen sie bei anspruchsvollen Anwendungen, beispielsweise als funktionsintegrierte Bauteile im Motorraum von Kraftfahrzeugen, derzeit immer häufiger zum Einsatz. Dazu zählt unter anderem das vom Briloner Spezialisten für Duroplast- und Thermoplastverarbeitung, Christophery Kunststofftechnik GmbH, ein Unternehmen der Poschmann-Union, entwickelte Drosselklappengehäuse aus Feuchtpolyester (BMC). Der zur Metallsubstitution eingesetzte Kunststoff überzeugt mit hoher Temperatur- (-40 bis 150 °C) und Chemikalienbeständigkeit, einer weitgehenden Designfreiheit auch bei komplexen Geometrien sowie guten Isoliereigenschaften, die einer Eisbildung auf der Drosselklappe auch ohne Zusatzheizung vorbeugen. Darüber hinaus ist das Duroplastbauteil im Vergleich zur Aluminiumvariante erheblich leichter und bietet ökonomischeVorteile. Diese ergeben sich durch die geringen Rohstoffkosten und durch die vier- bis fünffach längere Werkzeugstandzeit gegenüber der Aluminiumverarbeitung.
Hohe Masshaltigkeit und Oberflächenqualität
Gefertigt werden die Drosselklappengehäuse bei Christophery mit Polyset-Spritzgiessanlagen von Krauss Maffei, die exakt an die speziellen Anforderungen angepasst sind, im vollautomatischen Prozess. Aufgrund ihrer hohen Masshaltigkeit weisen die im Spritzgiessverfahren hergestellten Teile auch ohne Nacharbeiten sehr geringe Toleranzen auf. „Im Giessprozess entstehen durch die Entlüftungstechniken und Einsätze im Werkzeug 5 µ bis 15 µ grosse Flittergrate, die wir für eine optimale Qualität und einwandfreie Funktion der Gehäuse entfernen müssen“, erklärt Rainer Schmidt, Projektmanagement und Entwicklung bei Christophery. Dies erfolgt im Strahlverfahren.
Hohe Anforderungen an das Strahlergebnis
Neben der Gratfreiheit stellt Christophery noch weitere anspruchsvolle Anforderungen an den Strahlprozess. Dazu zählt beispielsweise, dass die Bauteile keine Staubanhaftungen aufweisen dürfen und der Prozess vollautomatisch abläuft. Eine sehr kurze Taktzeit ist ebenfalls ein Kriterium. „Da Rösler der führende Hersteller von Strahlsystemen für die Bearbeitung von Duroplastteilen ist und wir bereits mit solchen Anlagen arbeiten, haben wir uns mit dieser Aufgabenstellung ebenfalls an dieses Unternehmen gewandt“, so der Projektmanger.
Gelöst wurde die Aufgabe mit einer Strahlanlage des Typs WS 1200-S1 der Rösler Schweiz AG, die als Fertigungszelle in die Produktion integriert ist. Es handelt sich dabei um ein Wendebalken-System mit zwei Stationen. Das Konzept ermöglicht extrem kurze Handlingzeiten, da auf einer Seite der Arbeitskammer gestrahlt, während auf der anderen Seite be- und entladen wird.
Ein optimales Ergebnis mit Kapazitätsreserven
Der Strahlprozess erfolgt direkt nach dem Spritzgiessen der Drosselklappengehäuse. Angeliefert werden die Werkstücke auf Teileträgerplatten, von denen ein Roboter jeweils vier Teile entnimmt und auf den beiden Satelliten in spezifisch gestalteten Werkstückaufnahmen platziert. Die Entgratung erfolgt durch ein auf den Werkstoff und die Teilegeometrie abgestimmtes Granulat, das durch ein am Dach montiertes, seitlich verschiebbares Hochleistungsschleuderrad mit 4 kW Antriebsleistung beschleunigt und auf die Teile gestrahlt wird. Zur Regulierung der Strahlintensität ist die Abwurfgeschwindigkeit des Schleuderrades stufenlos einstellbar.
Während des Strahlprozesses drehen sich die Werkstückaufnahmen kontinuierlich, was ein allseitig gleichmässiges Ergebnis gewährleistet. Um Staubablagerung auf den gestrahlten Drosselklappengehäusen auszuschliessen, verfügt die Anlage über verschiedene zusammenwirkende Einrichtungen, insbesondere über eine Antistatik-Sprüheinrichtung. Anhaftendes Strahlmittel wird nach Ende der Entgratung durch den Luftstrahl des drehenden Schleuderrades sowie Abblasdüsen abgeblasen. Die Strahlmittelaufbereitung erfolgt über eine zweistufige Vibrationssiebanlage sowie über ein Becherwerk mit nachgeschaltetem Kaskadenabscheider.
„Mit dieser Anlage erzielen wir eine gute Oberflächenqualität. Und das in einer Taktzeit, die unter dem Spritzgiesszyklus liegt. Dadurch haben wir Kapazitätsreserven“, führt Rainer Schmidt abschließend aus.
Kontakt: Rösler Schweiz AG, Staffelbachstrasse 189, 5054 Kirchleerau, Schweiz, Marco Furter, Telefon +41 62 7385514, Fax +41 62 7385580
m.furter@rosler.ch
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