Bereits im Jahr 2011 wurde die Ausschreibung zur Renovierung und Neugestaltung des zentralen Treffpunkts von der Stadt Uppsala vergeben. Der Zuschlag ging an ein Konzept, das nicht nur aus modernen Bodenplatten und einem kreisrunden Plateau für den zentralen Platz, sondern auch aus einer einzigartigen 65 Meter langen Sitzbank für die angrenzende Gasse bestand. Diese kreiert mit ihren organischen, geschwungenen Linien eine Sichtachse zwischen Platz und Dragarbrunnsgatan. Darüber hinaus verbindet sie zwei Gehweg-Ebenen auf spielerische Art und Weise miteinander und bietet auf beiden Seiten ausreichend Platz zum Sitzen, Liegen und Relaxen.
Die Bank ist vor allem durch ihre Dimension etwas ganz Besonderes. Mehr als 7.000 Lamellen aus Glas und Quarz fügen sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Dabei gleicht kein Teil dem anderen, jedes ist ein Unikat. In abwechselnder Reihenfolge wurden transparente und undurchsichtige Elemente verbaut. Diese weichen in ihrer Geometrie nur minimal voneinander ab, sodass erst mehrere Lamellen die sich langsam ändernden Linien hervorbringen. Dadurch werden unterschiedliche Höhen, Längen und Neigungen erzeugt. Ab und zu sticht eine metallisch glänzende Lamelle aus der organischen Form hervor, um eine Armlehne zu erzeugen.
Als Material kamen ca. 1.100 m2 Quarzstein der Marke Technistone in der Sonderfarbe light grey zum Einsatz. Um die systematische Ungleichheit der Teile zu erzielen, wurde White Arkitekter in der Planung vom internen Entwicklungsnetzwerk Dsearch unterstützt, welches für die Koordination der digitalen Designentwicklung zuständig waren. Die Teile wurden dann gemäß der Vorgaben von Rosskopf + Partner präzise wasserstrahlgeschnitten.
Während die Bank bei Tag durch ihre helle Oberfläche ein strahlender Blickfang ist, wird sie nachts zur wandelbaren Lichtinstallation. Die milchigen Glaslamellen können in den unterschiedlichsten Farben hinterleuchtet und über die gesamte Länge des Möbels in Farbe und Intensität verändert werden. Das schafft nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern auch ein Sicherheitsgefühl bei den Passanten.
Die Abnahme fand im Oktober 2018 statt. Projektleiter Sandro Gieck berichtet rückblickend: „Es war wirklich ein außergewöhnliches Projekt. Zwischen Juli 2017 und Februar 2018 produzierten und montierten wir 7.000 ganz unterschiedliche Teile: ein wirklich gigantisches Puzzle. Vor allem die Zuordnung und Passgenauigkeit war eine echte Herausforderung. Die Montage im schwedischen Winter erwies sich als frostige Aufgabe. Umso mehr war ich dann begeistert, als wir im Sommer nochmals zurückgehrten und unser Riesen-Sofa im Alltag erleben konnten. Wir sind stolz darauf, dass wir an einem Objekt mitwirken konnten, das Menschen verbindet und das Stadtbild nachhaltig prägt.“
Projektbeteiligte
Bauherr
Stadt Uppsala
Schweden
Architekt/Planer
White Arkitekter
Västra Ågatan 16
75309 Uppsala