Als genossenschaftliches Unternehmen für den Agrarhandel mit Stützpunkten in Nord- und Nordostdeutschland und einem Umsatz von rund 6,4 Mrd. € gehört Agravis eindeutig zu den Marktführern. Das Unternehmen unterstützt die Landwirte u.a. mit Futtermitteln, Düngemitteln und Saatgut. Und wenn das Getreide geerntet ist, wird es über die Lagerhäuser und die Logistikpartner von Agravis zur Weiterverarbeitung transportiert.
Eine weitere Besonderheit des Standortes ist die eigene, 2017 in Betrieb genommene Saatgutaufbereitungsanlage. Dorthin bringen die Landwirte der Region ihre Ernte, um sie nach höchsten Qualitätsstandards reinigen, beizen und ggfs. weiter aufbereiten lassen. Die Getreidekörner sowie die Körnerleguminosen (Erbsen, Sojabohnen…) können dann als Qualitätssaatgut wieder verwendet werden. Und was die Anlage nicht für die Eigensaat aufbereitet, wird gelagert und verkauft.
In der Saison reihen sich hier LKWs und Traktoren vor der Anlieferungshalle und warten darauf, ihre Fracht über dem Übergabetrichter abkippen zu können. Über ein Röhrensystem wird das Getreide mit pneumatischen Elevatoren eingesaugt und zur Saatgutanlage transportiert. Dort läuft das Saatgut über mehrere Transportbänder zur Reinigung – eine staubige Angelegenheit. Deshalb steht mitten in der Anlage ein Ruwac-Sauger, der als zentrale Absaugstation gleich zwei Aufgaben erfüllt.
Die erste Aufgabe ist die allgemeine Reinigung der gesamten Saatgutanlage. Für die Anlage haben die Ruwac-Projektingenieure ein Rohrleitungssystem geplant, das in jedem Bereich über Anschlussstutzen verfügt. Das Personal muss nur einen Saugschlauch am Stutzen anschließen. Die Sauganlage schaltet sich dann automatisch ein, und der Bediener kann den jeweiligen Bereich absaugen, ohne einen Sauger zum Einsatzort rollen zu müssen. Eine solche zentrale Absaugung ist effektiv und zeitsparend.
Über das Rohrsystem gelangen die Schmutzpartikel zuerst in einen Zyklon als mechanischen Vorabscheider und dann in den eigentlichen Sauger, wo feine Stäube in den Filtern zurückgehalten werden und grobe Stäube in den Sammelbehälter fallen. Diese Anlage erfordert – und das ist aus Sicht der Anwender ein großer Vorteil – kaum Nebenarbeiten. Sie leistet seit Jahren ihren Dienst, es muss nur gelegentlich der Sammelbehälter ausgeleert werden.
Die zentrale Sauganlage bietet aber noch einen weiteren Vorteil, und das ist die zweite Aufgabe, die sie erfüllt. Denn ab und zu kann es passieren, dass es zu einer Überschüttung kommt und das kostbare Saatgut im Keller der Anlage landet. Dann müssen ein bis zwei Tonnen kostbares und frisch geerntetes Getreide eben nicht entsorgt, sondern wieder in die Anlage zurückgeführt werden. Möglich wird das durch eine Materialweiche, die hinter dem Zyklon und vor dem eigentlichen Sauger installiert wurde. Wird sie umgeschaltet, leitet das Rohrsystem die aufgesaugten Getreidekörner direkt in die Anlage zurück. Der Sauger kann also – wenn der Anwender die Weiche entsprechend bedient – zwischen Rohstoff und Abfallstoff unterscheiden: eine ebenso sinnvolle wie ressourcen- und kostensparende Funktion.