Selbstfahrende Autos, autonom lernende und agierende Roboter in Produktion und Logistik, vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) oder optimiertes Energiemanagement – die Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) sind enorm. Doch obwohl KI als ein maßgeblicher Treiber von Industrie 4.0 in aller Munde ist und die technischen Voraussetzungen durch immer leistungsfähigere Computersysteme so gut wie noch nie sind, ist der Einsatz in der industriellen Praxis nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel. Vor allem KMU partizipieren bisher wenig von dieser Schlüsseltechnologie und laufen somit Gefahr, im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren.
„Künstliche Intelligenz muss in den Mittelstand“, davon ist Dr. Nils Haldenwang, Business Manager Machine Learning bei SALT AND PEPPER Software, überzeugt. Dies zu schaffen und mittelständischen Unternehmen dadurch einen Innovationssprung zu ermöglichen, sei das erklärte Ziel der Projektpartner im Forschungsprojekt IIP-Ecosphere. „Mit der IIP-Ecosphere wollen wir ein funktionierendes Ökosystem für die intelligente Produktion entwickeln und mittelständischen Unternehmen einen einfachen Zugang zu KI-Technologien eröffnen“, erläutert Haldenwang. Das beinhalte unter anderem die Entwicklung eines modularen Baukastensystems für eine aufwandsarme Implementierung von Machine Learning Algorithmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei außerdem die Vernetzung von Industriepartnern, Forschungseinrichtungen, Netzwerken und Verbänden, die beispielsweise Know-how, Best Practices, Blueprints sowie fertige KI-Lösungen einbringen.
Nachdem die Konzeptidee „IIP-Ecosphere“ im vergangenen September vom BMWi im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ ausgezeichnet wurde, konnte das Projekt-Konsortium jetzt im Januar 2020 mit der Realisierung des Projekts beginnen. Der Förderzeitraum umfasst 36 Monate; anschließend soll sich die IIP-Ecosphere durch ihre Mitglieder selbst tragen. Initiatoren des Projektes sind die Leibniz Universität Hannover mit ihren Forschungszentren L3S und IFW, die Universität Hildesheim, die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und SALT AND PEPPER Software. Hinzu kommen 15 weitere Konsortialpartner sowie 57 assoziierte Partner aus Industrie, Forschung, Netzwerken und Verbänden. „Die Realisierung der IIP-Ecosphere ist ein ambitioniertes Projekt“, so Prof. Dr. Wolfgang Nejdl, Direktor des L3S. „Mit SALT AND PEPPER Software haben wir einen Partner im Konsortium, der über breite Kompetenzen und Erfahrungen aus zahlreichen Industrieprojekten in den Bereichen Machine Learning und Individualsoftwareentwicklung verfügt.“
„Unsere Mission ist es, im Bereich Machine Learning die Lücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schließen und einen erfolgreichen Praxistransfer zu generieren“, erklärt Timo Seggelmann, Geschäftsführer von SALT AND PEPPER Software, die Motivation des Unternehmens, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Wir wollen Unternehmen jedoch nicht nur befähigen, KI zu nutzen, sondern wir wollen gemeinsam Anwendungsszenarien und Geschäftsmodelle entwickeln und implementieren, die einen Mehrwert schaffen, wirtschaftlich sinnvoll sind und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sichern.“
Weitere Informationen unter www.iip-ecosphere.eu sowie unter https://salt-andpepper. software/machine-learning/.