Die neue Transportmanagement-Funktion baut als so genannte Composite Application auf der aktuellen Version von mySAP SCM auf und setzt das Enterprise-SOA-Konzept um. Sie bietet erweiterte Planungsoptionen für Anwender der Software „Transportation Planning and Vehicle Scheduling“ (TPVS), mit der Planer die Kapazitäten von Fahrzeugen, Zügen, Schiffen und Flugzeugen optimal ausschöpfen und Transportkosten senken können. Funktionen für Disposition, Routenplanung, die Einhaltung von Vorgaben und Gesetzen sowie die Zollabwicklung sind nun sowohl für mySAP SCM wie für das Lösungsportfolio SAP for Logistics Service Providers verfügbar. SAP adressiert damit die weltweite Nachfrage nach einer durchgängigen Transportmanagement-Lösung, welche Unternehmen und Logistiknetzwerke miteinander verbindet.
Durch die zunehmende Globalisierung werden die Aufgaben des Transportmanagement immer komplexer und die Frachtkosten steigen. Da heute bereits 60 Prozent der gesamten Logistikausgaben auf den Transport entfallen, suchen Unternehmen weltweit nach Möglichkeiten, Transparenz und Kontrolle ihrer Lieferketten zu erzielen, in dem sie Prozesse flexibler aufsetzen und damit die Effizienz steigern.
„Unsere Lieferketten wachsen von regionalen zu globalen Dimensionen heran, daher suchen wir kontinuierlich nach Optimierungsmöglichkeiten“, erläutert Henrique Morais, Logistics General Manager des brasilianischen Stahlverarbeiters Belgo-Arcelo. „Wir nutzen bereits SAP-Software für die Transportplanung und wollen jetzt die Transportmanagement-Funktion zur Planung und Optimierung des Güterfernverkehrs und zur Disponierung von Seefracht einführen.“
Erweiterte Seefrachtfunktionen
Die neue Transportmanagement-Software erweitert die Funktionen für internationales Speditionsmanagement von mySAP SCM. In Zusammenarbeit mit E-Commerce Plattformen für Frachtunternehmen für die Seefracht-Branche, wie beispielsweise INTTRA, ermöglicht mySAP SCM elektronische Kapazitätenreservierung/ Frachtraumplanung und (See-) Frachtanweisungen, welche die Zusammenarbeit mit und den Service von Seefrachtunternehmen deutlich verbessern kann. Der integrierte Geschäftsprozess mit Berichtsfunktionen unterstützt gesetzliche Bestimmungen und hilft Unternehmen dabei, kostenintensive Verspätungen im Kundenprozess zu vermeiden.
„Unser Ziel sind einfache, stabile Portalverbindungen für alle Unternehmen und Branchen, die Seecontainer nutzen“, erklärt Harry Sangree, Senior Vice President of Business Development und Corporate Strategy bei INTTRA. „SAP vertritt die Interessen vieler großer Seefrachtunternehmen. Daher ist es sinnvoll, gemeinsam eine Standard-Lösung anzubieten und den Nutzen der SCM-Produktlinie von SAP zu erweitern. Dafür bieten wir eine nahtlose Verbindung zu Containerfracht-Dienstleistern, die Lebensmittel, Automobile, Hightech- und Konsumgüter sowie Holz und Papier befördern.“
Verbesserte Transportplanung
Die neue Transportmanagement-Funktionalität für mySAP SCM bietet zusätzliche Flexibilität für Prozesse des „Vehicle Scheduling and Routing“ und sorgt so für eine verbesserte Fahrzeugdisposition, Routen- und Kapazitätsplanung. So sind etwa für LKW, LKW-Gespanne und einzelne Fahrzeugtypen unterschiedliche Planungen möglich, inklusive spezifischer Szenarios. Transportmittel können bei Bedarf kurzfristig gewechselt werden, ohne einen zeitaufwändigen Ausnahmeprozess zu starten. Kunden können mit dem Compartment Planning auf Frachtabteileben planen, etwa um verschiedene Flüssigkeiten gleichzeitig zu transportieren. Bei Gefahrenfrachtgut ist die gemeinsame Beladung mit anderen Gütern einfach vermeidbar. Funktionen für ein effektives Management des eigenen Fuhrparks erleichtern die Entscheidung, den Versand über interne Ressourcen oder Dienstleister abzuwickeln.
„Unternehmen sehen sich zunehmend in der Pflicht, ihre Lieferketten global auszurichten. Daher wird es immer wichtiger, die gesamte Supply Chain effektiv und kosteneffizient zu gestalten“, resümiert Hans Thalbauer, Vice President of SCM Solution Management bei SAP. „Deshalb ist das Transportmanagement eines der zentralen Themen bei der Weiterentwicklung unserer SCM-Software. Mit den neuen Funktionen hat SAP ihre Lösungen für das Transport- und Lieferkettenmanagement weiter ausgebaut: Höhere Flexibilität und Leistungsstärke sind die Aspekte, die unsere Kunden am meisten interessieren.“
Adaptives Supply Chain Management durch mySAP SCM
mySAP SCM ist Teil der branchenübergreifenden Applikationen der mySAP Business Suite. Die Lösung basiert auf der SAP-NetWeaver-Plattform und nutzt Technologien wie Radio Frequency Identification (RFID), Smart Cards und Sensoren, um traditionelle, lineare Lieferketten in so genannte adaptive Lieferketten-Netzwerke umzuwandeln, die sich schnell an die Anforderungen eines veränderten Marktumfeldes anpassen.
Mit adaptiven Supply-Chain-Netzwerken können Zulieferer und Logistikdienstleister Veränderungen der Nachfrage oder der Lieferbedingungen schnell erkennen und umgehend reagieren. Ein adaptives Supply-Chain-Netzwerk ist aber nicht nur nachfragegetrieben, sondern kann die Nachfrage auch selber beeinflussen oder steuern.
mySAP SCM ermöglicht die dynamische Synchronisation von Nachfrage getriebenen Planungs-, Logistik- und Umsetzungsprozessen auf Basis von Echtzeit-Informationen. Prozesse von Produktion bis Nachschub können dementsprechend zeitnah daran ausgerichtet werden. Echtzeit-Planungsprozesse fördern durch kontinuierliches „Sense and Respond“ ein adaptives Supply Chain Netzwerk, in welchem Distribution, Transport und Logistik angetrieben und integriert werden. Dadurch entsteht eine netzwerkweite Transparenz, Kollaboration und Analysemöglichkeit entlang der gesamten Lieferkette.