Entsprechend sind den Banken die Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden nicht hinreichend bekannt. Die europaweite Umfrage ergab darüber hinaus, dass analytische Anwendungen (Business Intelligence) einen Schwerpunkt in den IT-Strategien der Banken bilden. 88 Prozent der europäischen Privatkundenbanken wollen ihre Datenqualität in den nächsten drei Jahren verbessern.
Für die Studie "The Five Pillars of Excellence in Retail Banking - A European Benchmark Review" wurden 125 Privatkundenbanken aus 30 europäischen Ländern befragt. Sie ist die dritte Bankenstudie in Folge und gibt seit 2003 Auskunft über die Selbsteinschätzung der befragten Finanzinstitute. Die Ergebnisse besagen, dass die Banken das Wertschöpfungspotenzial relevanter Kundendaten für den zukünftigen Unternehmenserfolg ebenso erkannt haben wie die Notwendigkeit der Beschaffung, Speicherung, Auswertung und Bereitstellung dieser Informationen. Privatkundenbanken planen zunehmend, Kundensegmente präzise zu definieren, um so ihre Strategien der Neukundengewinnung, des
Cross-Selling- und des Multi-Channel-Vertriebsmanagement zu unterstützen.
Dieser Ansatz wird deutlich stärker betont als in der ersten Studie aus dem Jahr 2003.
"Die Ergebnisse dieser dritten, gemeinsamen Studie von EFMA und SAP basieren auf einer noch breiteren Basis teilnehmender Banken und liefern so fundierte Einblicke in die Herausforderungen mit denen Banken konfrontiert sind, wenn sie das Privatkundengeschäft auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten wollen", erklärt Patrick Desmarès, Executive Director der EFMA.
"Die Studie zeigt die Probleme und Chancen unserer Branche auf und ist eine gute Basis, um die Diskussion über notwendige Innovationen anzuregen ."
Die Studienergebnisse in Bezug auf Kundeninformationen und Business Intelligence umfassen:
- Ein Drittel der befragten Banken analysieren Kundendaten auf einer Ad-hoc-Basis
- Nur elf Prozent der befragten Institute verfügen über einen regelmäßigen und durchgängigen Prozess zur gezielten Datenauswertung und -analyse (Data
Mining)
- Um schnell auf kundenbezogene Daten zugreifen zu können, wollen 88 Prozent der befragten Banken die dafür notwendige Datenqualität bis 2009 erreichen
- 89 Prozent der teilnehmenden Banken beabsichtigen, kundenrelevante Informationen wie Reklamationen, Beratungsgespräche und Rechnungslegungen zukünftig nach Kundensegmenten aufzubereiten und auszuwerten
"In einem zunehmend gesättigten Markt kann organisches Wachstum nur mit Hilfe optimierter Business-Intelligence-Prozesse erzielt werden. Sie liefern Banken eine hochwertige Datenqualität, um ihre einzelnen Kundensegmente besser zu verstehen", erklärt Daniele Bonfanti, EMEA Program Manager des Analystenhauses Financial Insights. "Banken müssen dazu die Datengewinnung und -analyse in hochflexible Prozesse umwandeln, damit diese Unternehmensentscheidungen und Geschäftsinitiativen sinnvoll unterstützen können. Dafür müssen sie BI-Ansätze ad acta legen, die zu langsam und zu unflexibel sind."
Weitere Ergebnisse der Studie umfassen:
- Wachstumsstrategien für mehr Gewinn: Eine Mehrzahl von 75 Prozent der befragten Banken nennt Wachstum als zentrale Unternehmensstrategie, vor etwaigen Kostensenkungsmaßnahmen.
- Verstärkte Bemühungen für kürzere Reaktionszeiten: 61 Prozent der befragten Finanzinstitute wollen bis 2009 über ein differenzierteres
Produkt- und Dienstleistungsportfolio verfügen, das auf einer Analyse der Kundenbedürfnissen basiert - ausgehend von 12 Prozent heute.
- Einschränkungen durch aktuelle IT-Systeme: Mehr als ein Drittel der Banken sieht sich auf Grund ihrer IT-Systeme nicht in der Lage, ihre strategischen Unternehmensziele umzusetzen. 98 Prozent der Banken beabsichtigen, dass ihre IT in den kommenden drei Jahren die Geschäftsstrategien unterstützen und zusätzliche Wettbewerbsvorteile schaffen wird.
"IT-Systeme und Organisationsstrukturen von Banken müssen Informationen über das gesamte Unternehmen hinweg verfügbar machen, um das Wertschöpfungspotenzial eines effektiven Kundenmanagements voll auszuschöpfen", erläutert Richard Lowrie, Director Banking Strategy EMEA bei SAP. "Im Vergleich mit den Ergebnissen von 2003 zeigt die diesjährige Studie einen klaren Zusammenhang zwischen den Geschäftsstrategien und der Fähigkeit von Kernbankanwendungen, kundenspezifische Geschäftsprozesse zu unterstützen. SAP sieht durch diese Ergebnisse ihre Entwicklungsarbeit im Bereich Analytical Banking bestätigt. Damit können die dringenden, nachhaltigen Anforderungen der Bankenbranche gelöst werden."
Informationen zu European Financial Management & Marketing Association (EFMA)
Die European Financial Management & Marketing Association (EFMA) ist eine Non-Profit-Organisation, deren Mitglieder europäische Banken und Finanzdienstleister sind. EFMA will Innovationen im Banken- und Finanzdienstleistungsumfeld fördern. Dazu werden in einem wettbewerbsfreien Umfeld Debatten und Diskussionen angestoßen und vorwärts getrieben. Durch einen offenen Informationsaustausch unterstützt EFMA den Dialog sowie die Zusammenarbeit unter ihren Mitgliedern, und agiert dabei als Forum für Best Practices. EFMA wird finanziert durch Mitgliedsbeiträge sowie Veranstaltungen und Dienstleistungen, die nur Mitgliedern vorbehalten sind.
Die Einnahmen nutzt der Verband wiederum zur Gebührensenkung. Diese Regelung verleiht EFMA Neutralität, schützt Programme und Aktivitäten vor ökonomischen Zwängen und garantiert einen Qualitätsstandard, der von den Mitgliedern hoch geschätzt wird. Die Loyalität der EFMA-Mitglieder, die über drei Viertel der größten europäischen Finanzinstitute repräsentieren, ist eine Bestätigung der Effektivität dieses Programms. Weitere Informationen im Internet: www.efma.com