Mit dem Euro gibt es zwar eine einheitliche Währung für weite Teile der Europäischen Union, dennoch betreibt jedes Mitgliedsland weitgehend noch seine eigene, komplexe und kostspielige Zahlungsinfrastruktur. Der freie Fluss von internationalen Zahlungen wird dadurch behindert. Die EU zitiert Studien, nach denen die Transaktionskosten des jetzigen Systems etwa 2,5 bis 3 Prozent des gesamten europäischen Bruttoinlandproduktes (BIP) betragen.(2) Die SEPA-Initiative hat sich daher vorgenommen, die Konditionen von Finanztransaktionen samt aller Rechte und Pflichten für die mehr als 450 Millionen Bürger und die Unternehmen in Europa zu vereinheitlichen. Diese Standardisierung wird in den 25 Mitgliedsstaaten der EU sowie auch in den drei Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (Liechtenstein, Island und Norwegen) und in der Schweiz wirksam sein. Wenn SEPA ab 1. Januar 2008 in Kraft tritt, können Eurozahlungen grenzüberschreitend genauso schnell, sicher und kostengünstig abgewickelt werden wie inländische Transaktionen heute.
Durch das SEPA-Paket von SAP können Unternehmen direkt von den Vorzügen der SEPA-Richtlinien profitieren, die vom European Payment Council (EPC) definiert werden. Vor allem werden die Geschäftsprozessintegration verbessert und die Transparenz der Zahlungsströme erhöht. SAP plant, das Paket ab Mitte 2007 allen Kunden mit SAP-Wartungsverträgen sowie mit Software der Version SAP R/3 Enterprise und höher verfügbar zu machen. Das Paket ist eins von mehreren geplanten Erweiterungen, die Funktionen der ERP- und Bankensoftware nutzen, um Geschäftsprozesse zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten (3) und mit denen SAP ihre Strategie untermauert, ihren Kunden neueste Technologie und Innovation schnell und direkt zu liefern.
Geschäftsvorteile durch Standardisierung
Das SEPA-Paket wird die wesentlichen ISO20022-Zahlungsstandards unterstützen, die von zentraler Bedeutung für effiziente und kostengünstige grenzüberschreitende Zahlungsprozesse sind. SAP-Kunden können Informationen zu Zahlungen direkt aus dem ERP-System generieren, die Notwendigkeit einer Datenkonvertierung über eine zusätzliche Middleware besteht nicht. Zu den unterstützten ISO 200022-Formaten gehören die neu geschaffenen europaweiten Direct Debit (Einzugsermächtigungen), Payment Order (Zahlungsanweisungen) und Bank Statement (Bankauszüge) zu unterstützen. Darüber hinaus wird SAP eine Komponente für die Verwaltung von Einzugsermächtigungen liefern.
Als weitere Unterstützung für Kunden, die SEPA nutzen wollen, wird SAP mit SAP Bank Relationship Management zusätzliche Funktionen für mySAP ERP liefern. Die Anwendung erhöht die Transparenz der Zahlungsströme und verhindert unternehmensinternen Missbrauch bei der Freigabe von Ausgangszahlungen. Eingehende ISO20022-Statusnachrichten können zudem automatisch verarbeitet und angezeigt werden. Da SEPA eine neue Methode des Datentransfers für Massenzahlungen (SWIFT FileAct) vorsieht, wird SAP das SAP Integration Package for SWIFT für eine nahtlose Integration zwischen mySAP ERP und der SWIFT-Infrastruktur anbieten.
„Die SEPA-Initiative für eine einheitliche Zahlungsinfrastruktur in ganz Europa wird eine ähnlich große Auswirkung haben wie die Einführung des Euros“, kommentiert Thomas Balgheim, Senior Vice President Financial Services, SAP AG. „SEPA wird die Art, wie Banken und Unternehmen ihre Geschäfte abwickeln, signifikant verändern und deutliche Vorteile mit sich bringen, etwa einen verbesserten Cashflow und klare Kostenersparnisse. Mit den Erweiterungen von mySAP ERP können unsere Kunden direkt von SEPA profitieren.“
(1) s. a. SAP-Pressemitteilung vom 12. September 2006: „mySAP ERP bietet Innovation gepaart mit Kontinuität“
(2) „Annex to the proposal for a Directive of the European Parliament and of the Council on Payment Services in the Internal Market, IMPACT ASSESSMENT,” COM(2005) 603; December 2005
(3) s. a. SAP-Pressemitteilung vom 9. Oktober 2006: „SAP und SWIFT vereinfachen Banktransaktionen für Firmenkunden“
Veranstaltungshinweis
Auf der Sibos 2006, der weltweit führenden Konferenz für Finanzdienstleistungen, demonstriert SAP wie Finanzdienstleister die Finanzwertschöpfungsketten von Firmenkunden durch Straight-Through-Processing sowie die Anbindung zwischen Unternehmen und Banken erweitern können. Banken können erfahren, wie sie ihre Zahlungsplattform durch Enterprise SOA und SEPA anpassen können, um sie in Einklang mit ihrer Zahlungsstrategie zu bringen.