Während Praxissysteme auf den effizienten, internen Ablauf von Behandlungsprozessen innerhalb einer Arztpraxis fokussiert sind, verbessert und integriert das neue Serviceportal der Thoraxklinik Heidelberg die Behandlungsprozesse zwischen niedergelassenem Arzt und Krankenhaus. Der Geschäftsführer der Thoraxklinik, Roland Fank, formuliert die Ziele des Projektes folgendermaßen: „Wichtig ist uns die enge Vernetzung mit den einweisenden Ärzten der Klinik zur Verbesserung der Prozessabläufe. Wir gehen davon aus, dass wir unseren Patienten dadurch eine höhere Servicequalität anbieten können.“ Bislang erfolgte die Zusammenarbeit bei Terminplanung und Befundaustausch mit herkömmlichen Kommunikationsmitteln wie Telefon, Telefax oder Brief. Der Informationsaustausch zwischen Klinik und Ärzten, etwa zur Koordination ambulanter Röntgenuntersuchungen, war entsprechend zeit- und arbeitsaufwändig. Mit der neuen Lösung werden Arzt und Klinikmitarbeiter entlastet, indem Untersuchungstermine direkt im webbasierten Serviceportal verwaltet werden können: Jede Überweisung durch den Hausarzt erscheint im elektronischen Terminkalender der Ambulanz am Klinikum, ist damit automatisch in den Workflow der Klinik integriert und bietet so einen durchgängigen Behandlungsprozess.
„Etwa 95 Prozent aller Leistungen am Patienten werden erfahrungsgemäß vom niedergelassenen Arzt erbracht, der den Behandlungsprozess von Beginn an über die stationären Klinikaufenthalte bis hin zur ambulanten Nachbetreuung begleitet - und damit ein Großteil der administrativen Koordinationsaufgaben übernimmt“, erklärt Dr. Heinrich Bülzebruck, Leiter der DV-Abteilung an der Thoraxklinik Heidelberg. „Mit dem Serviceportal – nach unserem Kenntnisstand das erste Projekt dieser Art in Deutschland – entlasten wir die Ärzte und sorgen für eine höhere Versorgungsqualität unserer Patienten. Durch die engere Vernetzung sind telefonische Rückfragen im neuen Überweisungsprozess weitgehend hinfällig.“
IT-Anforderungen vereinfacht
Für die niedergelassenen Ärzte ist die Nutzung des Serviceportals, eines so genannten Zuweiserportals, kostenfrei. Teilnehmer an dem Programm benötigen keine spezielle IT-Ausstattung, ein Internetzugang genügt, der Zugriff auf das Serviceportal erfolgt per Web Browser. Das Serviceportal ist an das Krankenhausinformationssystem (KIS) angebunden, wird jedoch durch eine eigene Sicherheitsarchitektur geschützt. Das Sicherheitskonzept der Klinik bleibt dadurch unberührt. Mittels der intuitiv zu bedienenden Benutzeroberfläche lassen sich die Einweisungen ohne besondere Vorkenntnisse vom Anwender anlegen, Termine auswählen und bestätigen. Das Krankenhauspersonal kann rollenbasiert die Zuweisungsdaten und Patientenakten einsehen. Das Zuweiserportal der Thoraxklinik Heidelberg wurde auf Basis der SAP NetWeaver Portal Entwicklungsumgebung erstellt. Außerdem setzt die Klinik noch WebDynpro-Technologie als Entwicklungsumgebung für browser-basierte Benutzeroberflächen sowie die GSD-Partnerlösung i.s.h.med ein, ein Arbeitsplatzsystem für Kliniken auf Basis des Softwareportfolios SAP for Healthcare.
Künftig bidirektionaler Dokumentenaustausch
Die Thoraxklinik zählt zu den ersten Krankenhäusern in Deutschland, die für die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten ein internet-basiertes Serviceportal einsetzen und an ihr KIS anbinden. Nach dem vierwöchigen Pilotbetrieb mit drei Lungenfachärzten plant die Klinik bereits die Erweiterung der Portallösung. Künftig sollen sich Befunde, Röntgenbilder und Einweisungsdokumente unter Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen bidirektional zwischen Klinik und Arzt austauschen lassen. Außerdem sollen Anmeldungen zum Schlaflabor und zur Bronchoskopie über das Portal vorgenommen und gemeinsam elektronische Patientenakten geführt und eingesehen werden können, ergänzt durch externe Dokumente sowie zusätzliche Informationsangebote für Ärzte und Patienten.
„Das heutige Gesundheitswesen verlangt nach einer engen Verzahnung hausärztlicher und klinischer Behandlungsprozesse, denn nur so kann für die Patienten eine hohe Behandlungsqualität im Sinne der integrierten Versorgung gewährleistet werden“, erläutert Bernhard Thibaut, Vertriebsleiter im Geschäftsbereich Gesundheitswirtschaft bei SAP Deutschland. „Im Rahmen der Gesundheitsreform wird deshalb für die Kostenträger der Einsatz patientenorientierter, sektorübergreifender IT-Prozesse immer wichtiger. Sie schaffen unter anderem für den niedergelassenen Arzt die Grundlage für eine verbesserte Patientenbindung, entlasten ihn von Routineaufgaben und helfen, Verwaltungskosten zu reduzieren.“
Anmerkung für die Redaktion
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