Ausgangssituation
Jede Schule hat individuelle Bedürfnisse an Hard- und Software. Grundschulen zum Beispiel benötigen meist nur eine geringe Anzahl an Geräten, die mit wenigen Programmen versehen sind. Sie werden von weniger Schülern besucht und setzen seltener digitale Medien ein. Bei dieser Schulform geht es darum, Schüler*innen erst einmal mit neuen Medien vertraut zu machen und erste Erfahrungen im Umgang mit ihnen zu sammeln. Während an Grundschulen also nur wenige Geräte und Programme verwaltet werden müssen, haben weiterführende Schulen ganz andere Anforderungen an ihre IT-Ausstattung.
In höheren Klassen werden Hausaufgaben, Referate, Gruppen- und Projektarbeiten fast ausschließlich unter Zuhilfenahme von Medien angefertigt. Digitale Medien werden zu Recherchezwecke eingesetzt oder benötigt, um Leistungsnachweise zu erstellen. Neue Fächer wie Medienkunde sollen Schüler*innen zusätzlich dabei helfen, Medienkompetenz aufzubauen. An den meisten weiterführenden Schulen existiert bereits eine über Jahr(zehnt)e gewachsene Vielfalt an Hardware: PCs, Notebooks, Drucker, Dokumentenkameras, Whiteboards und Tablets. Die Verwaltung dieser Hardware gelingt am besten, wenn alle Geräte an einen Schulserver angebunden sind. Idealerweise sorgt er außerdem dafür, diese Geräte mit Software auszustatten.
Berufsbildende Schulen haben dabei besondere Anforderungen an die Verteilung von Software. Eine wichtige Voraussetzung für ihre Schul-IT ist, unterschiedliche Programme bereitzustellen, damit Schüler im Berufsschulunterricht lernen, wie man sie benutzt. Denn zu jeder Ausbildung gehört die Anwendung spezifischer Programme, die Schüler auf ihr Berufsleben vorbereiten. Die Gewerblich-technischen Schulen der Stadt Offenbach stellen fünf Bildungsangebote bereit. Eines dieser Bildungsangebote ist eine Berufsschule. Allein diese Berufsschule bildet in 16 verschiedenen technischen Berufen aus.
Neben der vorhandenen Hard- und Software setzen Offenbachs Schulen Dienste wie WebUntis für Stunden- und Vertretungspläne, die Lernplattform Moodle oder Microsoft 365 für den Distanzunterricht ein. Die gesuchte Lösung sollte die Möglichkeit bieten, diese Dienste anzukoppeln, um vor allem die Benutzerverwaltung zu vereinfachen.
Der Einsatz in Schulen verlangt einem Server einiges ab: Er soll dafür sorgen, dass Netzwerk und Geräte auch bei robustem Umgang durchgehend geschützt sind, Daten sicher in der Schule verbleiben und Software schnell und einfach verteilt werden kann. Ebenso sollten Benutzer und Gruppen problemlos verwaltet sowie didaktische Funktionen bereitgestellt werden. Zu guter Letzt sollte der Schulserver in der Lage sein, Fremddienste anzubinden.
Für Schulen eignen sich deshalb besonders Server, die auf Linux basieren. Das Betriebssystem ist im professionellen Umfeld weit verbreitet, nutzt die vorhandene Hardware optimal und bietet dank der Offenheit des Systems viele Freiheiten. Darüber hinaus ist Linux deutlich performanter als Windows und gilt als eines der sichersten Betriebssysteme. Obwohl der Schulserver auf dem Betriebssystem Linux basiert, werden die Clients für den Schulbetrieb: PCs, Notebooks und Windows-Tablets, in der Regel mit Windows 10 betrieben.
Zielsetzung
Die Stadt Offenbach suchte nach einer Lösung, die die individuellen Bedürfnisse ihrer Schulen erfüllt, einfach in der Bedienung ist und trotz ihrer umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten bezahlbar bleibt. Eine weitere Anforderung der Stadt Offenbach war, über ein Monitoring alle Schulserver im Blick zu behalten, um bei Störungen frühzeitig reagieren zu können.
Ein Produkt, das alle Kriterien erfüllt, ist die Linux-basierte, modulare Schulserver-Lösung LogoDIDACT, weshalb sich das Stadtschulamt dafür entschied. Der Projektleiter beim Stadtschulamt Norman Jahn, Sachgebietsleiter und Leiter Digital Pakt, verantwortlich für Erstausstattung, Einrichtung, Ersatzbeschaffung und Schulbudgets schätzt besonders die Einfachheit von LogoDIDACT und ihrer Anwendung. Ebenso gefalle ihm die Anpassungsfähigkeit an den wechselnden Schulalltag, für Lehrkräfte und für den kommunalen Schulträger gleichermaßen. Er erklärt: „Als Schulträger schätzen wir vor allem, dass die Lösung den Lehrkräften wie auch den Support-Mitarbeitern einen Zugang je nach Notwendigkeit mit niederschwelligem und doch intuitiven Steuerelementen gibt. Ein Schweizer Taschenmesser für die Steuerung der Schul-IT sozusagen“. An der Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller SBE schätze er die offene Diskussionskultur. Für die Probleme aller Seiten herrsche Verständnis und Lösungsorientierung, diese gemeinsam anzugehen.
So hat Offenbach als einer der ersten Schulträger Microsoft 365 großflächig für den Distanzunterricht eingesetzt und lieferte SBE wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung des Office 365-Konnektors. Das Urteil des OLG Karlsruhe vom 7. September gibt den Vorreitern Recht und räumt mit den Bedenken zum Datenschutz auf. Es bestätigt damit den Einsatz von Microsoft 365 an Schulen.
Vorgehen
Gemeinsam mit dem Softwarehersteller SBE wurde ein umfassendes Konzept für den Rollout ausgearbeitet, das für jede Schule einen eigenen, lokalen Schulserver vorsieht. Damit das Stadtschulamt Offenbach den First-Level-Support für seine Schulen übernehmen kann, wurde vorab eine Testumgebung samt Testserver eingerichtet und das Stadtschulamt im Umgang mit der Schulserver-Lösung geschult. Im Stadtschulamt befindet sich auch die zentrale Instanz für das Management mobiler Endgeräte. Dank der Mandantenfähigkeit des Mobile Device Managements (MDM) steht jeder Schule über die Zentralinstanz eine eigene Konfigurationsoberfläche zur Verfügung.
Nach der Schulung des Stadtschulamts und einer intensiven Testphase, begann die Umstellung auf LogoDIDACT. Einige Schulen in Offenbach nutzen bereits die Schulserver-Lösung. So wie die Rudolf-Koch-Schule, die seit 2012 auf den Schulserver für das Management ihrer 170 Clients setzt.
Besonderes Augenmerk legt die Projektplanung auf den Aufbau von Know-how. Zur Einführung des neuen Systems wurden 30 Tage Schulungen, ein Schulungstag pro Schule, beauftragt. Zuerst wurde in ganztägigen Kursen vermittelt, wie der Schulserver funktioniert, wie man Software verteilt, Microsoft 365 anbindet und Tablets managt. Danach gab es in offenen Formaten von jeweils zwei Stunden Schulungen zu Einzelthemen.
Das Projekt in Zahlen:
In Offenbach werden an 28 Schulen über 8.000 Endgeräte wie PCs, Notebooks, Tablets und LED Panels mit der Schulserver-Lösung LogoDIDACT verwaltet. 17.500 Schüler*innen nutzen Microsoft 365, mittlerweile auch im Schulalltag. Damit jede Schule ihren Server und seine zahlreichen Funktionen kennenlernt, nutzt die Stadt Offenbach sehr umfangreich das Schulungsangebot von SBE.