Die Pläne des Mutterkonzerns sehen vor, zuerst dessen Unternehmensanteil an IFT von 49 auf 100 Prozent auszubauen. Der entsprechende Kaufvertrag wurde am 19. März 2013 unterschrieben. "Mein Anliegen war es, frühzeitig den Fortbestand des Unternehmens und vor allem der 69 Arbeitsplätze hier in Clausthal-Zellerfeld zu sichern", begründet Christian Degenhardt seinen Entschluss. "Zum richtigen Zeitpunkt habe ich mit Schaeffler den richtigen Partner gefunden, dieses Anliegen umzusetzen und die Erfolgsgeschichte der IFT fortzuführen." Der Technologiekonzern ist bereits seit 2001 Miteigentümer des Engineering-Dienstleisters, der 2012 einen Umsatz von 9 Mio. Euro erwirtschaftet hat.
"Das Know-how und die Erfahrung der IFT-Mitarbeiter, z. B. im Bereich Ketten- und Ventiltrieb, sind für Schaeffler ein echter Zugewinn. Das Geschäftsmodell von IFT wird als hundertprozentige Tochter das gleiche bleiben wie bisher, sodass Christian Degenhardt und sein Team weiterhin unabhängig am Markt auftreten und neben Konzernprojekten sogar verstärkt mit externen Kunden zusammenarbeiten werden", erklärt Prof. Peter Gutzmer die Pläne des Konzerns für das neue Tochterunternehmen. Dabei unterstrich er, dass die Übernahme aller Geschäftsanteile durch Schaeffler keinerlei personelle Auswirkungen haben und Christian Degenhardt weiterhin IFT-Geschäftsführer sein wird. Ebenso bleibt auch der Standort in Clausthal-Zellerfeld bestehen, wo das Unternehmen in seinem Entwicklungszentrum zahlreiche Motoren- und Komponentenprüfstände betreibt.
Es ist seitens des Mutterkonzerns geplant, die Mitarbeiter und das Leistungsspektrum in den konzerneigenen Entwicklungsdienstleister Schaeffler Engineering zu integrieren. Rolf Laufs, CEO von Schaeffler Engineering, dazu: "Das Know-how von Schaeffler Engineering im Bereich Mechatronik und das von IFT im Bereich Motormechanik ergänzen sich ideal. Das ermöglicht es uns, gemeinsam weitere Geschäftsfelder zu erschließen und so zukünftig unsere Dienstleistungen und Produkte noch besser am Markt zu positionieren. Zudem sind sich unsere Unternehmen von der Mentalität her sehr ähnlich, sodass wir uns schon jetzt auf gemeinsame Projekte freuen und einer engeren Zusammenarbeit positiv entgegensehen."
Durch die Zusammenführung der beiden Tochterunternehmen will die Konzernmutter die Wachstumspläne des konzerneigenen Engineering-Dienstleisters aktiv unterstützen. Mit Blick auf die Neupositionierung von Schaeffler Engineering unterstreicht Dr. Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, "dass die angestrebte Kombination der Testing- und Prüfkompetenz von IFT und der Entwicklungskompetenzen von Schaeffler Engineering für unseren konzerneigenen Engineering-Dienstleister einen weiteren, bedeutenden Schritt im Rahmen der Wachstumspläne und in Richtung Systementwicklungspartner bedeutet. Wir führen zwei erfolgreiche Unternehmen zusammen, um sie gemeinsam noch erfolgreicher zu machen und bündeln dabei gleichzeitig die Engineering-Kompetenzen innerhalb des Konzerns effektiver. Die Integration von IFT in Schaeffler und später in Schaeffler Engineering ist somit für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation."
Zu IFT
Die IFT Ingenieurgesellschaft für Triebwerkstechnik ist ein Dienstleister für die Automobil-, Zuliefer- und Schmierstoffindustrie mit Sitz in der Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld. Seit 1990 bietet die IFT als Entwicklungspartner Engineering- und Dienstleistungen im Bereich der Motormechanik und -dynamik sowie von Motoren-Komponenten an. Neben standardisierten Prüfverfahren bietet das Unternehmen individuelle Problemlösungen mit der Eigenentwicklung von Prüfständen und Prüfverfahren. In der Entwicklungsphase neuer Automobile, Motorräder und anderer motorisierter Fahrzeuge und Geräte entwickeln die Mitarbeiter Bauteile und prüfen die Funktionen und den Verschleiß dieser Bauteile auf speziell entwickelten Prüfständen.
Zu Schaeffler Engineering
Die Schaeffler Engineering GmbH, eine einhundert Prozent Tochter der Schaeffler AG, ist ein internationaler Anbieter für mechatronische Systementwicklung im Antriebsstrang, für Fahrzeugerprobung und mobile Messtechnik. Zum Unternehmensspektrum gehören darüber hinaus auch die Analyse und Optimierung der Fahrzeugakustik sowie die Entwicklung klassischer und alternativer Getriebe- und Antriebssysteme. Die Kernkompetenzen reichen von Rapid Control Prototyping, kundenspezifischer Hard- und Softwareentwicklung und Serienapplikation, Berechnung, Konstruktion und Entwicklung für Prototypen- und Serienanwendungen, über Messtechnikintegration, Akustik- und Schwingungsanalyse bis zur Kleinserienlieferung mit Serienbetreuung.