Wenn sich am Dienstag, dem 29. Juli, die Tore zum Hockenheimring öffnen, dann wird getüftelt, geschraubt und geschweißt, was das Zeug hält. Die Teams der Formula Student Germany bereiten ihren selbst entworfenen und gefertigten Rennwagen für die anstehenden Aufgaben, verteilt auf insgesamt sechs Tage, vor. Unter den gemeldeten Teams tummeln sich 13 aus zwölf deutschen Hochschulen, die auf eine erweiterte Unterstützung zählen können - die von Schaeffler. Der renommierte Zulieferer der Automobilindustrie hat sich auf die Fahnen geschrieben, junge Studenten auf ihrem Weg in den Ingenieursberuf noch intensiver zu fördern.
"Der Konstruktionswettbewerb Formula Student ist eine optimale Plattform, um das erworbene Ingenieurwissen in der Praxis und im Wettbewerb zu erproben und gleichzeitig ein umfassendes Verständnis auf vielen Ebenen zu entwickeln", so Prof. Dr. Peter Gutzmer, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Schaeffler. Es geht für die Studenten dabei nicht ausschließlich um die Konstruktion eines Rennauto-Prototypen, sondern auch zum Beispiel um Sponsorenakquise, das Einleiten geeigneter Marketingmaßnahmen und die Einhaltung eines Kostenrahmens. Spaß an der Sache, Kreativität und Teamzusammenhalt spielen neben der technischen Umsetzung des Projektes eine ebenso große Rolle. "Dieser Spirit einer erfolgreichen Teamarbeit und funktionaler Exzellenz wird genauso bei Schaeffler gelebt. Von daher passen die Teilnehmer der Formula Student auch genau in das Anforderungsprofil unseres Unternehmens. Neueste Technologien im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren und damit letztendlich Ideen für die Mobilität für morgen zu entwickeln - dafür stehen die Formula Student und Schaeffler gleichermaßen", sagt Prof. Dr. Peter Gutzmer.
Dass die Formula Student ein Sprungbrett für einen Einstieg in Unternehmen wie Schaeffler sein kann, beweist Benedikt Locker. Der 28-Jährige studierte Mechatronik an der Universität Erlangen-Nürnberg und war von 2008 bis 2012 Mitglied seines Formula-Student-Teams "High-Octane Motorsports e.V." im Bereich Fahrwerk. Heute arbeitet er bei Schaeffler in der Entwicklung & Integration Gesamtfahrzeug.
Um intensiv über ihre berufliche Zukunft nachzudenken, fehlt den Teilnehmern der Formula Student Germany 2014 aber schlichtweg die Zeit. Es geht nur um eines: Der Rennwagen-Prototyp, ob mit Elektroantrieb oder verbrennungsmotorischem Antrieb, muss fertig werden. Er muss halten und er muss die kommenden Wettbewerbe bestmöglich meistern. Ein echter Marathon steht bevor: Registrierung, Box beziehen, das für den Transport nicht selten in seine Einzelteile zerlegte Auto zusammenbauen, die technische Abnahme überstehen, Tests und vieles mehr.
Aufregung, dauerhafte Konzentration, körperliche Anstrengungen, Schlafmangel - die Teilnehmer der Formula Student Germany muten ihren Körpern einiges zu. Um zwischendurch abzuschalten und ein Stück weit Entspannung zu erfahren, lädt Hauptsponsor Schaeffler die Studenten in ihre "Energie-Tankstelle" ein. Wasserspender, Trinkflaschen, Mineralbrausetabletten, Obst und Salzgebäck sollen neue Kräfte freisetzen. Gegen Verspannung helfen die beiden Massagesessel.
Gestärkt treten die Teams dann zu acht bewährten Wettbewerben an. Zunächst muss eine Jury in drei statischen Disziplinen überzeugt werden. Es geht um die Vorstellung der Konstruktion des Rennautos, die Kostenkalkulation und die Präsentation eines theoretischen Businessplans. Anschließend stehen bei diesen fünf dynamischen Disziplinen das Rennauto sowie die fahrerischen Künste der auserwählten Piloten im Mittelpunkt: Skid-Pad (Acht-Fahren), Beschleunigungstest, Handling-Kurs, Langstreckentest und Kraftstoffverbrauch. Insgesamt können maximal 1.000 Punkte ergattert werden. Die besten Teams je Disziplin und Antriebskategorie sowie die besten Teams gesamt werden am Ende der Veranstaltung bei einer offiziellen Siegerehrung gebührend gefeiert. Inoffiziell feiern die Studenten anschließend auf dem Campingplatz des Hockenheimrings weiter. Sechs Tage harte Arbeit liegt hinter ihnen - und eventuell eine erfolgreiche Zukunft bei Schaeffler vor ihnen.