Innovationspotenzial durch steuerliche F&E-Anreize
Zu den Gesprächsthemen gehörte die Forderung des VDMA nach Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung, wie sie bereits in zwei Drittel der OECD-Staaten und in 15 EU-Mitgliedsstaaten existiert. "Die steuerliche Forschungsförderung bietet immense Chancen: sie wirkt in die Breite, ist themenoffen und stimuliert das Innovationspotenzial, das gerade auch in den kleineren Unternehmen noch schlummert", erklärte VDMA Präsident Manfred Wittenstein. "Steuerliche F&E-Anreize wären eine kurzfristig wirksame Liquiditätshilfe zur Sicherung von Innovation, Wertschöpfung und Arbeitsplätzen", so Wittenstein. Robert Schullan unterstrich, dass die Einführung der steuerlichen Forschungsförderung gleich zu Beginn der neuen Wahlperiode "ein Aufbruchsignal für den gesamten Innovationsstandort Deutschland wäre." Wichtig sei, dabei branchenspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen und eine möglichst klare und unbürokratische Ausgestaltung zu finden.
Stefan Müller, der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstrich die Bedeutung insbesondere des forschenden Mittelstandes, der durch die neue Bundesregierung gestärkt werden soll. Auch wies er auf die wachsende Förderung der Elektromobilität hin, die einer der Schwerpunkte der künftigen Forschungspolitik sein wird.
Forschungsschwerpunkt Elektromobilität
Das Thema Elektromobilität war daher auch ein weiterer wichtiger Punkt des Meinungsaustausches: Wittenstein und Schullan stellten dazu die Netzwerkinitiative E-MOTIVE der VDMA-Forschungsvereinigungen Antriebstechnik (FVA) und Verbrennungskraftmaschinen (FVV) vor. Im Rahmen einer breit angelegten wettbewerbsübergreifenden Gemeinschaftsforschung treibt E-MOTIVE die Entwicklung hybrider wie elektrischer Antriebe in Fahrzeugen und mobilen Maschinen voran. Ziel ist der Aufbau einer branchenübergreifenden Technologie- und Wissensplattform zur Elektromobilität und der Ausbau Deutschlands als Leitmarkt für diese Zukunftstechnologie.
VDMA und Fachverband Antriebstechnik
Der VDMA vertritt 3.000 vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen der Investitionsgüterindustrie und ist damit einer der mitgliederstärksten und bedeutendsten Industrieverbände in Europa. Der Maschinen- und Anlagenbaubau ist eine Schlüsseltechnologie und der Motor für die Wirtschaft. Mit einem Umsatz von rund 200 Milliarden Euro und etwa 930.000 Beschäftigten gehört der Maschinen- und Anlagenbau zu den größten Branchen und wichtigsten Arbeitgebern in Deutschland.
Der Fachverband Antriebstechnik im VDMA, dessen Vorsitzender Robert Schullan ist, vertritt die Interessen der größten Zulieferbranche des deutschen Maschinenbaus gegenüber der Politik, gegenüber nationalen und internationalen Behörden, Kunden- und Lieferantenorganisationen sowie der Öffentlichkeit. Er greift die branchenspezifischen Belange der Antriebstechnik innerhalb des VDMA auf. Derzeit gehören ca. 185 Hersteller von antriebstechnischen Produkten dem VDMA an. Der Fachverband Antriebstechnik repräsentiert damit rund 80 Prozent des mechanischen und elektromechanischen Antriebstechnikmarktes in Deutschland. Der deutsche Anteil am weltweiten Umsatz in der Antriebstechnik lag zuletzt bei über 26 Prozent. Damit ist Deutschland in der globalen Spitzenposition.