Die Aufgabenstellung an die Lagerspezialisten aus dem Hause Schaeffler war eindeutig: Es galt eine Lösung zu finden gegen den feinen Sahara-Staub, der immer wieder für verklemmte Drosselklappen und somit unfreiwillige Vollgas-Einlagen sorgte. Die Lösung war ein speziell abgedichtetes, kompakt bauendes Nadellager, das als Drosselklappenlager heute längst zu den Standardbauteilen im Automobilbau zählt.
Die für die Wüstendurchquerung gefundene Lösung ermöglichte nicht nur der Rallye-Armada einen defektlosen Einsatz, sondern bereitete auch den Weg für signifikante Fortschritte in Sachen Sicherheit und Kraftstoffersparnis. Längst Vergangenheit ist die Gefahr in geöffnetem Zustand klemmender Drosselklappen. Und erst die reibungsarme Lagerung der Drosselklappenwelle ermöglichte die kontrollierte Senkung von Leerlaufdrehzahlen. Pendelte die Leerlaufdrehzahl bis in die frühen achtziger Jahre oftmals noch über 1.000 U/min, so liegt das Drehzahlniveau heute lediglich bei rund 600 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute. Die Kraftstoffersparnis dadurch ist signifikant.
Überhaupt machen erst kleine, unscheinbar und unwichtig anmutende Bauteile, wie die von der Schaeffler Gruppe stammenden Drosselklappenlager, die heute längst Standard gewordene elektronische "bywire"-Drosselklappen-Steuerung möglich.
Längst müssen die Drosselklappenlager nicht nur gegen Wüstenstaub und sonstige Schmutzpartikel abgedichtet sein.
Vielmehr gilt es den Motor vor Nebenluft zu schützen und auch die aus dem Brennraum stammenden Druckspitzen abzuhalten Die speziell abgedichteten Nadellager sind ein für moderne Turbomotoren notwendiges Element. Auch spielen sie eine entscheidende Rolle beim Thema Abgasrückführung.
Daher sind die hochpräzisen Bauteile luftdicht sowohl bei Über- als auch bei Unterdruck. Die beidseitige Dichtung ist besonders wärmebeständig. Spezielle nicht rostende Werkstoffe machen die Lager resistent gegen Kraftstoff, Mineralöl, Fett und säureartiges "blow by"-Kondensat. Sie sind geeignet für Einsatztemperaturen von -40 bis +150°C. Und Dank integrierter Dichtungen sind keine weiteren Dichtmaßnahmen in der Konstruktion zu bedenken.
Auch wenn es sich beim Drosselklappenlager in der Tat um ein kleines Bauteil handelt, so liefert es doch ein weiteres Beispiel für die Rolle des Motorsports als Entwicklungslabor. Bis heute hat INA über 450 Millionen dieser in verschiedenen Größen lieferbaren Drosselklappenlager gefertigt. Jedes einzelne dieser zuverlässigen Bauteile ist vor Auslieferung auf seine Druckdichtigkeit geprüft. Da ist es doch selbstverständlich, dass auch die aktuellen Rallye-Fahrzeuge für die 2010er Ausgabe der Rallye Dakar allesamt mit abgedichteten Drosselklappenlagern an den Start gehen.