- Pilotprojekt aus dem Programm "Digitale Schiene Deutschland" umfasst Stelleinheiten sowie weitere Bahninfrastruktur.
- Vollständiger Ersatz der bestehenden Stellwerkstechnik mit digitalen Schnittstellen zu Systemen und Feldelementen.
- Streckennetz von rund 50 km vom Bahnhof Grafling bis zum Bahnhof Bayrisch Einstein in Bayern mit Streckengeschwindigkeit von 100 km/h ("Zwieseler Spinne").
- Herstellung der Funktionsfähigkeit (HDF) im September 2023.
- Weitere Aufträge für digitale Bahnübergänge im Rahmen des Konjunkturprogramms Anfang nächsten Jahres erwartet.
Die Pintsch GmbH, Dinslaken, hat den ersten Pilotauftrag im Rahmen des Schnellläuferprogramms "Digitale Schiene Deutschland" von der DB Netz AG erhalten. Mit diesem Programm will die Deutsche Bahn AG das gesamte deutsche Streckennetz mit neuer Leit- und Sicherungstechnik (ETCS - European Train Control System) und digitalen Stellwerken (DSTW) ausstatten. Damit soll eine Kapazitätssteigerung des Schienennetzes von bis zu 20 Prozent erreicht werden. Wesentlicher Einflussfaktor hierfür ist neben der Verbesserung der Betriebsqualität die Pünktlichkeit im Gesamtnetz. Die Digitalisierung der Nebenstrecken ist hierbei ein kritischer Erfolgsfaktor.
"Dieser Auftrag stellt für die Schaltbau Holding AG einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie dar", erläutert Dr. Albrecht Köhler, Vorsitzender des Vorstandes der Schaltbau Holding AG diesen Auftrag. "Damit positionieren wir uns gleich zu Beginn der Digitalisierung des deutschen Bahnverkehrs auch als Technologieführer für die Digitalisierung von Nebenstrecken", so Köhler weiter.
Volker Kregelin, Vorstand der Schaltbau Holding AG ergänzt: Dieser Erfolg ist das Resultat der konsequenten Umsetzung unserer Digitalisierungsstrategie für das gesamte Produktportfolio bei Pintsch seit 2019. Durch den Einsatz leistungsstarker, signaltechnisch sicherer Industrierechner ist Pintsch in der Lage, die europäischen digitalen Schnittstellen, das digitale Stellwerk und die digitalen Bahnübergänge zukünftig auf einer Rechnerplattform zu implementieren."
Der Name Pintsch steht in der Bahnbranche seit langem für Sicherheit und Verfügbarkeit im nationalen und internationalen Bahnverkehr. Als führender Hersteller sicherheitsrelevanter Produkte für die Bahninfrastruktur fokussiert sich Pintsch mit seinem Produkt- und
Leistungsangebot zunehmend auf die Bereitstellung digitaler Systeme und Komponenten. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung, Zulassung und Planung, über die Fertigung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme und schlüsselfertigen Übergabe abgedeckt.
"Mit unserem digitalen Stellwerkssystem tragen wir zu einem besonders kosteneffizienten Technikeinsatz auf Nebenstrecken bei," sagt Tilo Brandis, Geschäftsführer der Pintsch GmbH. "Dabei streben wir immer integrierte Gesamtlösungen an, um die Automatisierung von Betriebsabläufen mit Hilfe von digitalen Technologien voranzutreiben."
Die Stelleinheiten umfassen Signale, Weichen sowie Gleissperren und Schlüsselsperren. Im Auftrag enthalten sind ebenfalls Bahnübergangssicherungsanlagen (BÜSA). Daneben sorgen Radsensoren sowie Achszählkreisen für die digitale Gleisfreimeldung. Schließlich sind weitere Elemente und Systeme der Sicherungstechnik mit dem modernsten Diagnosesystem über spezifische Schnittstellen vernetzt. Die Herstellung der Funktionsfähigkeit (HDF) der in diesem ersten Auftrag erfassten Systeme und Feldelemente ist im September 2023 vorgesehen.