Besonderer Schwerpunkt des Technologieprogramms Smart Service Welt liegt auf der Zusammenführung von Anwendungsbereichen, etwa in den unternehmens- und bereichsübergreifenden Wertschöpfungsnetzen der smarten Produktion (Industrie 4.0), im Zusammenspiel unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche (Logistik, Handel, Energieversorgung, Gesundheitswesen, Medien, u.v.m) sowie in der übergreifenden Nutzung von Daten- und Diensten im Alltag (Wohnen, Einkaufen, Reisen, Bildung, Pflege, u.v.m.).
Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, erklärt: "Mit dem Technologieprogramm Smart Service Welt unterstützen wir die Wirtschaft darin, sich für die Zukunft richtig aufzustellen. Die digitale Revolution verlagert Wertschöpfung in rasantem Tempo von den Waren hin zu Service-Plattformen. Daher können internationale Internetakteure auch zunehmend in die klassischen Märkte eindringen. Wenn die deutsche Wirtschaft ihre hochwertigen Produkte durch Smart Services ergänzt, können wir hier gegensteuern und die klassischen Stärken des Standorts Deutschland mit neuen Dienstleistungen so kombinieren, dass wir den 'Kontrollpunkt' zum Kunden in der Hand behalten." Insgesamt wurden 16 Projekte zur Förderung im Technologieprogramm Smart Service Welt ausgewählt.
Ziel des vom BMWi ausgewählten Scheer Forschungsprojekts Guided Autonomic Locations (Guided AL) ist die Schaffung einer offenen, internetbasierten, standardisierten Datenaustausch- und Diensteplattform zur Realisierung neuartiger, teilweise gebäudeübergreifender und intelligenter Services im Umfeld der Gebäudeautomation. Hierzu untersucht Guided AL welche technischen Voraussetzungen notwendig sind, um auf Basis bestehender und neuer Automationslösungen gebäudeübergreifende, intelligente Dienste (Smart-Services) erstellen und anbieten zu können. Neben der nötigen Plattforminfrastruktur für umfassendere Smart-Service-Lösungen wird auch Wert auf die leichte Realisierbarkeit kleinerer, thematisch fokussierter, intelligenter Anwendungen gelegt, die zum Beispiel in Form von speziellen Apps auf der Autonomic-Locations-Serviceplattform laufen sollen. Das Vorhaben untersucht und implementiert dementsprechend Ansätze für die Serviceplattform und realisiert exemplarische Anwendungen aus den Umfeldern Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Gesundheit.
Das Scheer Forschungsvorhaben Open Services for Production (OpenServ4P) beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Plattform für internetbasierte Services im Umfeld von cyber-physischen Produktionssystemen. Hierzu sind die technischen und architektonischen Voraussetzungen zu schaffen, um basierend auf CPPS industrielle Online-Prozesssteuerungen über sensor-eventbasierte Datenverarbeitungsalgorithmen, selbständige und flexible Reaktionen von Produktionsanlagen auf veränderte Umgebungsbedingungen zur Risikoermittlung und vorbeugenden Instandhaltung als Dienstleistung (as a Service) anbieten zu können. Der Fokus liegt dabei auf den integrierten Sensoren, welche die Daten für die angestrebten Services liefern. Daher werden auch die vereinfachte Integration der Sensorsysteme in Produktionsprozesse, echtzeitfähige Datenerfassungen, -verarbeitungen und -übertragungen sowie Messverfahren für Anwendungen im Umfeld von CPPS adressiert.
Thomas Feld, Chief Technical Officer der Scheer GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Gewinns beider Förderungen: "Die Auswahl der Scheer Forschungsprojekte Guided AL und OpenServ4P betont den Stellenwert digitaler, internetbasierter Dienste für die Wirtschaft und dokumentiert erneut die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit unserer Produkte und Lösungen."